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Anstoß

Positiv denken

Schwester Susanne Schneider

Positiv denken ist eine Kunst - und oft hat man den Eindruck, dass das Leben eine andere Sprache spricht. So erzählte mir eine Bekannte, dass sie immer Pech beim Einkaufen habe: Kürzlich habe sie eine besondere wohlriechende Körperlotion als Geschenk kaufen wollen und diese Aktion sei so gründlich daneben gegangen, dass sie nun gar keine Lust auf Einkäufe mehr habe.

Ein anderer hat schon mehrere Beziehungen hinter sich, die stets nach dem selben Muster abgelaufen sind: Zunächst große Begeisterung und dann nach einigen Wochen lässt die Liebe auf beiden Seiten spürbar nach. Er klagte, dass er sich auf keine Beziehung mehr einlassen kann, weil er immer das Ende vor sich sieht.

Eine andere ist überzeugt, dass sie immer rote Ampeln erwischt. Tatsächlich bin ich kürzlich ein Stück mit ihr gefahren und wir hatten überdurchschnittlich viele rote Ampeln.

Diese Erfahrung brachte mich dazu, über die "sich selbst erfüllende Prophezeihung" nachzudenken. Diese "Regel" besagt, dass ich das, was ich erwarte, oft auch tatsächlich erhalte - sowohl im Positiven wie im Negativen. Dies liegt am unbewussten Verhalten der beteiligten Menschen, die sich meist so verhalten, dass ihre Vorhersage sich erfüllen muss.

Doch wie kommt man nun dazu, aus der Spirale des Negativen auszusteigen und positiv zu denken? Das Christentum hat viele Möglichkeiten entwickelt, die uns dabei helfen können. Als theoretische Grundlage darf jeder Christ davon ausgehen, dass er von Gott geliebt ist, durch Christus erlöst ist und dass der Heilige Geist in ihm wohnt. Dies ist sozusagen die positive Basis oder das Fundament, auf dem wir stehen. Nun gilt es, dieses Fundament in den Situationen des Alltags praktisch umzusetzen.

Als Vorschläge möchte ich Ihnen drei Tipps geben, wie Sie Ihr positives Denken üben können:

Erster Tipp: Lernen Sie Bibelworte auswendig und sagen Sie diese Bibelworte bei passender Gelegenheit innerlich auf. Dazu eignen sich besonders Psalmverse, wie zum Beispiel: "Mit meinem Gott überspringe ich Mauern!".

Zweiter Tipp: Auch gute Liedtexte können eine lösende und heilende Wirkung haben, besonders wenn Sie diese Lieder singen. Lassen Sie sich von bestimmten "Ohrwürmern" beeinflussen und mitreißen. Ein Beispiel ist das bekannte Lied aus Taizé: "Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht ..."

Dritter Tipp: Wenn Ihnen gar nichts einfällt, beten Sie "Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner!" Oder Sie beten noch weniger, indem Sie einfach immer nur den Namen wiederholen: "Herr Jesus Christus!".

Sr. Susanne Schneider, Missionarinnen Christ, Leipzig

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