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Gold-Paar macht Anfängern Mut

Ehevorbereitungskurs und goldene Hochzeit fanden am selben Tag im St.-Wenzeslaus-Stift statt

Jauernick. Die geistliche Gemeinschaft Marriage Encounter (ME) veranstaltete im St.-Wenzeslaus-Stift in Jauernick in Zusammenarbeit mit dem Ordinariat Görlitz einen Ehevorbereitungskurs. Zur gleichen Zeit wurde dort auch eine goldene Hochzeit gefeiert.

Vor 50 Jahren gaben sich Roswitha und Jürgen Halaczynski am Ostersonntag das Ja-Wort. Während sie im St.-Wenzeslaus-Stift in Jauernick ihre goldene Hochzeit feierten, verbrachten 16 Paare aus mehreren Bistümern dort einen Ehevorbereitungskurs. Unter den Gratulaten ist auch der Seelsorgeamtsleiter des Ordinariates Görlitz, Domkapitular Alfred Hoffmann

"So ein Weg ist lang, aber keine Sackgasse. Und wir brauchten für diesen Weg Zuversicht." Der das sagt ist Jürgen Halaczynsky, der mit seiner Frau Roswitha 50 Jahre lang verheiratet ist. Es ist Samstag, der 2. April. Am Ostersonntag des Jahres 1961 gaben sie sich am Altar das Ja-Wort. An ihrem goldenen Hochzeitstag beginnt die Feier in der Kapelle des St.-Wenzeslaus-Stiftes. Der Pfarrer der Gemeinde, Franziskanerpater Rudolf Croner hat dem Paar gerade in seiner Predigt gesagt: "Sie haben den Glauben an Gott, unseren guten Vater im Himmel, zum Fundament Ihres Lebens und Ihrer Familie gemacht."

Nach dem Dankgottesdienst führt der Weg des Jubelpaares durch die geschmückte Hochzeitspforte auf den Hof des Stiftes. Dort stehen mittlerweile Gratulanten bereit, Notenblätter in den Händen haltend. Es sind 16 Paare, die an diesem Wochenende den Ehevorbereitungskurs besuchen. Sie kamen aus den Bistümern Erfurt, Dresden-Meißen und Görlitz nach Jauernick. Mit dem Lied wollen sie dem Jubelpaar eine Freude bereiten. Das Zusammentreffen dieser beiden Ereignisse kommentiert Jürgen Halaczynsky als "schönen Zufall."

Nach dem Rezept befragt, wie man 50 Jahren lang zusammenhält, sagte er in Richtung der jungen Paare: "gegenseitig achten, einander vertrauen und versuchen, viele Gemeinsamkeiten zu finden." Seine Frau Roswitha fügt an: "Treue. Immer miteinander reden und nicht gleich die Flinte ins Korn werfen."

Für Pater Johannes Schreml von den Salesianern Don Boscos, der in Kassel lebt und das "Mut zur Liebe"-Wochenende, zusammen mit zwei erfahrenen Ehepaaren leitete, war dies eine Präsentation, die er in dieser Form noch nicht erlebt hat. Seit zwölf Jahren betreut er Ehekurse über die geistliche Gemeinschaft. "Für mich als Priester ist dies Aufbauarbeit für Kirche und Gesellschaft."

Gegegenseitig achten und einander vertrauen

Edith und Angelo Thasler feiern im nächsten Jahr ihre silberne Hochzeit. Wie schon bei dem Jubelpaar steht auch über ihrer Partnerschaft der Glaube und das Vertrauen, "du bist für mich da". Edith Thasler sagt: "Im Gespräch erfahren wir voneinander, was uns bewegt. Unangenehme Situationen davon nicht auszusparen, ist immer wieder eine Herausforderung." Beim Kurs übernahmen sie unter anderem das Thema: "Dich zu lieben, indem ich dir zuhöre".

Es war ein Ehe-, nicht nur Hochzeitsvorbereitungskurs

Roswitha und Andreas Gumprecht ist das zweite Paar. Die Familie wohnt in der Nähe von Altenburg. 34 Jahre sind die beiden miteinander verheiratet. "Wir sind sehr dankbar, dass unser Leben das gleiche Fundament hat - den Glauben." Dieser konnte in der Ortsgemeinde und darüber hinaus in der geistlichen Gemeinschaft wachsen", findet Andreas Gumprecht als besonders wichtig. Für seine Frau bedeutet das ehrenamtliche Engagement "Zufriedenheit, aber auch eine Stärkung der Ehe. Mit anderen Gleichgesinnten auf dem Weg sein, das stärkt".

Und was sagen die 16 Paare, die die Ehe noch vor sich haben, am Ende dieses Wochenendes? 15 Punkte wurden als "Rückmeldungen" aufgelistet. Darunter: "Die Ehrlichkeit mit- und untereinander"..." Die intensive Zeit, die ich mit meinem Partner verbracht habe"..."Es war ein Ehe- und nicht nur ein Hochzeitsvorbereitungkurs". Immer wieder wird die Kommunikation untereinander genannt, aber auch der Beziehung etwas Gutes getan zu haben. "Wir haben gelernt, offen über unsere Gefühle zu reden"...und "viele Möglichkeiten, Einsichten in das Führen einer guten, intensiven und christlichen Ehe zu bekommen". Konfessionsverschiedene Paare aber auch nicht getaufte Partner waren dabei: "Es tat gut zu sehen, dass man nicht allein ist auf dem Weg der Ökumene."

Wir wollen das Leben miteinander verbringen

Franzi und Steffen Jäger sind bereits standesamtlich verheiratet. Sie schrieben auf ihr Blatt: "Uns hat das Eheseminar "Mut zur Liebe" noch mal klar vor Augen geführt, dass wir unser Leben miteinander verbringen wollen, goldener Hochzeit eingeschlossen.

Hintergrund

Marriage Encounter (ME) ist eine geistliche Gemeinschaft von Ehepaaren, Priestern und Ordensleuten, die sich gegenseitig ermutigen und stärken wollen, ihre je eigene Berufung zu leben. Die weltweite ME-Gemeinschaft ist in der katholischen Kirche Nordamerikas entstanden. Daher stammt auch der englische Name. Sie ist heute in rund 100 Länder der Welt verbreitet.

Von Raphael Schmidt

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