Jetzt 4 Wochen kostenfrei Tag des Herrn lesen!

"Da ist eine, die auch weint …"

Der Gnadenort Etzelsbach / Papst Benedikt XVI. wird hier im September erwartet

Etzelsbach ist der älteste Marienwallfahrtsort des Eichsfeldes. Am 23. September werden die Augen der Welt auf diesen Ort gerichtet sein, wenn Papst Benedikt XVI. hier mit zehntausenden Gläubigen eine Marienandacht feiern wird.

Der Wallfahrtsort Etzelsbach - zwischen Heiligenstadt und Worbis bei Steinbach im Eichsfeld gelegen - gehört zu den beliebtesten Gebetsorten der Region und ist tief im Bewusstsein der Eichsfelder Christen verwurzelt. Täglich kommen Pilger, um vor dem Gnadenbild zu beten.

Seit Jahrhunderten pilgern Menschen nach Etzelsbach, um zu beten und um ihr Leben vor Gott zu betrachten, schreibt Pfarrer Andreas Anhalt in seinem kleinen Buch "Etzelsbach - Wallfahrtsort des Papstes", der Ende April im Mecke-Verlag erschien. Anhalt ist sich sicher, dass das Motto des Papstbesuches "Wo Gott ist, da ist Zukunft" gut zu Etzelsbach passt. Gehört doch der Ort und die hier stattfindenden Wallfahrten zum Eichsfeld dazu und ist tief in der Bevölkerung verwurzelt.

Menschen verbinden sich mit Maria

Das Gnadenbild zeigt Maria, die ihren toten Sohn Jesus betrauert. Vor 1801 stand es vermutlich in einem Bildstock.

Was macht diesen Ort so anziehend? Andreas Anhalt: "Es sind mehrere Komponenten: Die Ruhe und Abgeschiedenheit des Ortes, das Gnadenbild sowie die Gewissheit, eine offene Tür vorzufinden." Und weiter heißt es: "Viele Tränen sind in der Kapelle schon geflossen, weil Menschen mit ihren Sorgen und Nöten gekommen sind. Im Blick auf Maria, die ihren toten Sohn in den Armen hält, haben sie Trost gefunden. Da ist auch eine, die weint, die trauert, die bekümmert ist. In dieser Verbindung haben sich die Menschen mit Maria verbinden können und so Hilfe an diesem Ort erfahren."

Der Marienwallfahrtsort Etzelsbach wurde erstmals 1525 im Schadensverzeichnis des Zisterzienserinnenklosters Beuren verzeichnet, mit dem die Äbtissin den Rat von Mühlhausen dazu aufforderte, die im Bauernkrieg entstanden Schäden zu begleichen. Kirche und das Haus des Geistlichen waren niedergebrannt worden und auch das Kloster selbst wurde zerstört.

Franziskaner entwarf die Pläne für die Kirche

In den folgenden Jahren wird vermutlich nur ein Bildstock das Gnadenbild beheimatet haben. Zudem wird angenommen, dass sich in dieser Zeit die Begebenheit ereignet hat, die heute die Sage von Etzelsbach bildet. Ein Bauer fand das Gnadenbild beim Pflügen. 1801 wurde eine erste Kapelle errichtet, die 1897 abgerissen wurde. Die neue Wallfahrtskirche, so wie sie heute noch steht, wurde nach Plänen des Franziskaners Paschalis Gratze gebaut. Mit dem Bau beauftragt wurde dann der Heiligenstädter Architekt Fritz Cordier, der die Pläne noch einmal veränderte. Heute finden hier vier Wallfahrten statt, die bekannteste ist die Pferdewallfahrt am zweiten Sonntag nach dem Fest Maria Heimsuchung, das am 2. Juli begangen wird.

Andreas Anhalt: Etzelsbach. Wallfahrtsort des Papstes; Verlag Mecke Druck, Duderstadt 2011, 5 Euro, ISBN 978-3- 86944-037-8.

Aktuelle Empfehlung

Der TAG DES HERRN als E-Paper - Jetzt entdecken!

Aktuelle Buchtipps