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Eine Brücke in den Himmel

Andacht in Etzelsbach zur Seligsprechung von Papst Johannes Paul II.

Etzelsbach. Eine Johannes- Paul-Andacht am Tag seiner Seligsprechung wurde am Wallfahrtsort Etzelsbach gefeiert. Dabei wurde der selige Papst unter anderem als Brückenbauer und als großer Freund der Menschen gewürdigt.

Mit einer Andacht in der Wallfahrtskirche Etzelsbach im Eichsfeld feierten katholische Christen die Seligsprechung von Papst Johannes Paul II.

Pfarrer Franz Xaver Stubenitzky, in dessen Pfarrei die Wallfahrtskirche Etzelsbach liegt, würdigte in seinen einführenden Worten die Persönlichkeit des seligen Papstes Johannes Paul als Brückenbauer zwischen den Menschen, den Konfessionen, Religionen und den Völkern der Welt. Und er erinnerte daran, dass es Johannes Paul II. war, der entschieden Anteil daran hatte, dass der Stacheldraht, der Europa teilte, durchschnitten wurde.

Pfarrer Stubenitzky hatte für den Abend des 1. Mai nach Etzelsbach eingeladen, um hier eine Johannes-Paul-Andacht zu feiern. Zahlreiche Gläubige folgten seiner Einladung, ebenso die Seelsorger aus Wingerrode, Hundeshagen und Bischofferode. Der dortige Pfarrer Pfarrer Heiko Husmann hielt die Predigt.

Sein Leben stand im Zeichen der Liebe

Er sagte: "Das Leben dieses großen Papstes stand im Zeichen der Liebe, sie war für alle spürbar. Er verschenkte sich, er gab sich hin, um die Menschen mit der Liebe Gottes in Berührung zu bringen." Heiko Husmann erinnerte zudem daran, dass viele Menschen für diesen Tag der Seligsprechung gebetet haben. Sie alle verbinde die Hoffnung, dass der Selige für die Menschen eine Brücke in den Himmel hinein baue. "Wir brauchen solche Brückenbauer in einer Welt, die zu zerreißen droht, in der Menschen vereinzeln, in der der Egoismus herrscht. Johannes Paul wusste, dass der Mensch eine Sehnsucht hat, die darüber hinaus reicht. Eine Sehnsucht nach Heiligkeit, wie verborgen diese auch immer sein mag", sagte Husmann. Dabei lud er die Wallfahrer ein, sich zusammen mit Papst Johannes Paul auf den Weg zu Christus zu machen. "Jeder soll Christus darstellen in der Aufgabe, die er hat, an dem Ort, wo er steht."

In den Fürbitten wurde Gedanken der heiligen Schwester Faustina Kowalska aufgegriffen, durch die Christus die Einführung des Festes der Göttlichen Barmherzigkeit wünschte. Papst Johannes Paul, mit Schwester Faustina sehr verbunden, entsprach diesem Wunsch im Jahr 2000. Seither ist der Sonntag nach Ostern zugleich der Tag dieses Festes. Unter anderem heißt es in den Fürbitten: "Hilf mir, Herr, dass mein Herz barmherzig ist, dass ich die Leiden meiner Nächsten wahrnehme und vor niemandem mein Herz verschließe; dass ich aber auch mit denen aufrichtig umgehe, die meine Güte vielleicht missbrauchen werden. Ich selbst kann mich am Herzen Jesu ausruhen."

Reliefs für Johannes Paul II. und Benedikt XVI.

Erstmals präsentiert wurde in der Andacht ein Bild der Gedenktafel, die künftig an den seligen Johannes Paul und an die gefeierte Andacht in Etzelsbach erinnern wird. Pfarrer Stubenitzky gab der Hoffnung Ausdruck, dass Papst Benedikt XVI. das Relief bei seinem Besuch im Eichsfeld am Abend des 23. September segnen werde. Ein anders Bild wird an den kommenden Papstbesuch in Etzelsbach erinnern. Die Reliefs sollen außen unterhalb der Figur des heiligen Erzengels Gabriel über dem Hauptportal links und rechts ihren Platz finden. Zur Finanzierung wird um Spenden gebeten. Franz Xaver Stubenitzky: "Die Reliefs sollen unsere Spuren sein, die wir unseren nachfolgenden Generationen hinterlassen."

Von Holger Jakobi

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