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Anstoß

Der Geist hilft unserer Schwachheit auf

Schwester Susanne Schneider

Kürzlich sprachen wir im Glaubenskurs mit den Taufschülern über den Heiligen Geist: Der Heilige Geist hatte die mutlosen Jünger erfasst und ihnen geholfen, an die unfassbare Botschaft der Auferstehung zu glauben. Schließlich hat der Heilige Geist den Frauen und den Aposteln innere Kraft und Mut gegeben. Der Heilige Geist wird auf Bildern dargestellt wie Sturm, Feuer, als Taube oder als feurige Zunge. Auch heute noch wirkt der Heilige Geist in den Christen: ohne den Geist könnten sie die Herausforderungen des Lebens nicht annehmen.

Schließlich fragte eine junge Frau: "Und warum merke ich in unserer Gemeinde davon so wenig?"

Da war guter Rat teuer! Wir fanden einige Antworten, dennoch musste ich zugeben, dass ich auch manchmal das Wirken des Heiligen Geistes mit der Lupe suche ...Ein Grund, der meiner Ansicht nach für die "Wirkungslosigkeit" des Geistes oft verantwortlich ist, lautet: Wir erwarten die falschen Dinge!

Wir meinen, genau zu wissen, wie der Heilige Geist handeln sollte und sind nicht innerlich offen. Manche Menschen sind geradezu fixiert auf bestimmte Dinge, die ihrer Meinung nach passieren müssen. Und wenn diese Dinge dann nicht passieren, meint man, man sei von allen guten Geistern verlassen. So wird in manchen Kreisen über die Missbrauchfälle gejammert und geklagt, die "bösen" Medien werden beschuldigt und man ist sich sicher darin, dass der Zeitgeist die Kirche lähmt. Wäre es da nicht besser, einfach die Fakten zu sehen und einen ehrlichen Erneuerungsprozess anzugehen? Dabei dürfen wir davon ausgehen, dass der Heilige Geist in uns wirkt. Er ist in uns hineingelegt und wir haben keinen anderen Auftrag, als "einfach" den Geist wirken zu lassen. Dazu kam mir folgende Geschichte in den Sinn:

Ein Kunde betrat einen Laden und weil er im Dämmerlicht nicht sehen konnte, was in den Tüten und Schachteln war, fragte er den Händler, was dieser verkaufe. Der Händler sagte: "Wir verkaufen alles, was sie sich wünschen und wonach Sie sich sehnen!" Dies erfreute den Kunden sehr und er beeilte sich, möglichst viele Wünsche aufzuzählen: "Ich wünsche mir das Schweigen der Waffen und dass die Brötchen besser verteilt werden. Ich wünsche in den Köpfen mehr Verstand, dass die Eltern mehr Zeit für ihre Kinder haben und dass jede Kreatur geachtet wird. Ich wünsche mir Arbeit und gute Lebensbedingungen für alle ..."

Da unterbrach ihn der Händler: "Einen Moment! Sie wollen Früchte von mir. Aber das, was wir hier verkaufen, sind keine Früchte, sondern nur die Samen."

Schwester Susanne Schneider,
Missionarinnen Christi, Kontaktstelle Orientierung Leipzig

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