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Glaubensduft verbreiten

Wolfgang Ipolt, der bisherige Regens des Priesterseminars Erfurt, wird neuer Görlitzer Bischof

Görlitz. Im Bistum Görlitz wird man künftig im Hochgebet für Bischof Wolfgang beten. Der bisherige Regens des Priesterseminars Erfurt Wolfgang Ipold wird neuer Bischof von Görlitz.

Inmitten der Gläubigen bei der Seligsprechung von Alojs Andritzki unterhalten sich Ordinariatsrat und Domkapitular Alfred Hoffmann aus Görlitz und Wolfgang Ipolt, Regens des Priesterseminars und Domkapitular in Erfurt und künftige Bischof des Bistums Görlitz. Der Fotograf ahnte damals noch nichts davon.

Fünf Tage Bedenkheit hat sich der künftige Bischof nach eigenem Bekunden ausgebeten, bevor er dem Ruf des Papstes folgte. Das Datum seiner Weihe steht noch nicht fest. Es soll auf jeden Fall vor dem Deutschlandbesuch von Papst Benedikt XVI. im September liegen, kündigte Wolfgang Ipolt an. Als Wahlspruch für seine Amtszeit hat er sich einen Text aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther gewählt: "Odorem notitiae Christi manifestare" - "Den Duft der Erkenntnis Christi verbreiten." Die Gläubigen müssten sich das so vorstellen, "als ob man eine Parfümfl asche öffnet. Den Duft, der entweicht, sollte man unter die Leute bringen, möglichst oft", so der künftige Bischof.

In seinem Lebenslauf präsentiert er sich als Mann mit klaren Prinzipien: "Ich stamme aus einer Familie, in der der Glaube auch während der kommunistischen Zeit gelebt wurde. Eine Teilnahme an der Jugenweihe kam selbstverständlich nicht in Frage." Er ist das erste Kind seiner Eltern Josef und Maria, die 1946 aus dem Sudetenland vertrieben wurden. "Die Glaubenspraxis zu Hause wurde ergänzt und bereichert durch eine aktive Mitarbeit in der Pfarrjugend und in der Ministrantengruppe, durch Kurse im Jugendhaus und an anderen Orten", erinnert sich der künftige Bischof an seine Wurzeln im Glauben. Der am 7. März 1954 in Gotha Geborene hat drei jüngere Geschwister. Ein Bruder ist wie er Priester. Ein weiterer Bruder und die Schwester haben Familien gegründet und leben in Thüringen. Er selbst wurde am 30. Juni 1979 durch Bischof Hugo Aufderbeck in Erfurt zum Priester geweiht. Es folgten drei Kaplansstellen von 1979 bis 1989. Die Zeit der Wende erlebte Wolfgang Ipolt als Subregens im Priesterseminar in Erfurt. Während dieser Zeit schrieb er seine Lizenziatsarbeit im Fach Pastoraltheologie zur Geschichte der Katechese in der DDR. 1993 wird er Dozent für Homiletik (Predigtlehre) am Priesterseminar Erfurt. Fast zeitgleich übernimmt er bis 2008 die Pfarrstelle am Dom zum Heiligen Kreuz in Nordhausen.

Seine bisherigen Schwerpunkte im priesterlichen Dienst neben der "normalen seelsorglichen Arbeit" fand er darin, Besinnungstage und Exerzitienkurse für verschiedene Gruppen zu halten, insbesondere für Jugendliche, die sich für einen geistlichen Beruf interessieren. Am Herzen liegt ihm auch das Bemühen um gute, geistlich und theologisch verantwortete Predigten. Als langjähriges Mitglied der europäischen Arbeitsgemeinschaft für Katechese ist ihm Glaubensvermittlung in den verschiedenen Generationen wichtig, ebenso wie eine würdig gefeierte Liturgie. Als Seelsorger will er die verschiedenen ehrenamtlichen Dienste der Gemeinde gestärkt wissen.

Von Raphael Schmidt

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