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Für das Leben, gegen den Trend

Bistums-Jugendwallfahrt schloss mit Einstimmung auf den Weltjugendtag

Huysburg. Dass sie als Christen manchmal mit den Einstellungen ihrer Mitmenschen über Kreuz liegen, haben viele Teilnehmer der diesjährigen Jugendwallfahrt bereits erlebt. Auf der Huysburg bekamen sie am letzten Wochenende jede Menge Denkanstöße auf die Frage, warum das so ist.

Im Anschluss an die Huysburg- Wallfahrt trafen sich alle Jugendlichen, die an der diesjährigen Bistums-Fahrt zum Weltjugendtag teilnehmen werden. Das Team der Jugendseelsorge brachte die künftigen Spanien- Fahrer in Weltjugendtags- Stimmung. Auf dem Programm stand auch das Einüben des Reise- Schlachtrufes.

Ein behindertes Kind kann das Leben einer Familie bereichern. Für das Gelingen von Paarbeziehungen ist es wichtig, dass beide Partner - auch in der Sexualität - die Würde und Freiheit des geliebten Menschen achten. Mit diesen und anderen Meinungsbekundungen hielt Bischof Gerhard Feige den Jugendlichen in seiner Wallfahrtspredigt vor Augen, dass Christen häufig herausgefordert sind, gegen den Trend der Zeit eindeutig Stellung zu beziehen. Für gläubige Menschen sei klar: "Die sichtbare Welt ist nicht alles. Wir sind keine Zufallsprodukte der Evolution", machte er deutlich. Christsein bedeute, Maßstäbe für gelingendes Leben zu kennen und sich daran zu orientieren.

Bischof Feige brachte damit auf den Punkt, was etwa 150 Jugendliche tags zuvor bereits in Workshops mit Experten aus unterschiedlichen Lebensbereichen veranschaulicht bekamen. Unter anderem hatten sie Gelegenheit, mit einer Kinderpsychologin über Autoagression und Suizid ins Gespräch zu kommen, Fragen an eine Ausbilderin für Natürliche Familienplanung und an eine Schwangerenberaterin zu stellen.

"Ich habe Abtreibung schon immer abgelehnt und sage das auch sehr offen gegenüber Mitschülern, die da anders denken", sagte Teresa Schmoock nach dem Gespräch mit der Schwangerenberaterin. Ihre Freundin Maria Weinrich fand diesen Workshop gerade im Blick auf ihr künftiges Berufsleben als Erzieherin hilfreich. "Es reicht nicht aus, gegen Abtreibung zu sein. Man braucht fundiertes Wissen", findet die junge Frau. In ihren Ausbildungspraktika hatte sie bereits mit Jugendlichen zu tun, die ungeplant schwanger wurden.

"Leben und leben lassen" lautete das Motto der Bistums-Jugendwallfahrt. Unter dem gleichen Titel hatten vier Jugendbands aus dem Bistum zwei Wochen zuvor im Jugendhaus Roßbach ein Oratorium einstudiert, das sie am Samstagabend auf der Huysburg aufführten. Musikstücke wechselten dabei ab mit Gebeten und Lebensgeschichten, an denen sich die Kostbarkeit und Gefährdung menschlichen Lebens ablesen lässt: Erinnerungen an einen jungen Mann, der sich 2004 in Dessau das Leben nahm, die Gedanken einer Mutter, deren kleine Tochter mit dem Down Syndrom geboren wurde, Tagebuchauszüge eines Hospizhelfers, der einen sterbenden Jugendlichen begleitet hat … Die Wallfahrtskollekte kam, ebenso wie der Erlös der Uraufführung des Oratoriums in Roßbach, dem neuen ambulanten Hospizdienst der Magdeburger Malteser für Kinder und Jugendliche zugute. Insgesamt wurden 446 Euro gesammelt.

Viele Wallfahrtsteilnehmer blieben auch nach dem abschließenden Mittagessen weiter zusammen. Die Mitarbeiter der Jugendseelsorge hatten die diesjährigen Weltjugendtagsfahrer zu einem Vorbereitungstreffen eingeladen, das Gelegenheit bot, die Mitreisenden kennenzulernen und sich auf das Wallfahrtsprogramm einzustimmen.

143 junge Pilger aus dem Bistum Magdeburg und einige Weltjugendtagsfahrer aus dem litauischen Partnerbistum Kaisiadorys werden am 8. August mit drei Bussen nach Spanien starten. Vor der Zusammenkunft mit Papst Benedikt XVI. in Madrid werden sie an Tagen der Begegnung in der am Mittelmeer gelegenen Region Murcia/Cartagena teilnehmen.

Von Dorothee Wanzek

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