Jetzt 4 Wochen kostenfrei Tag des Herrn lesen!

Egal, ob es regnet oder schneit

Ilmenauer Mädchen und Jungen entdecken beim wöchentlichen Waldtag die Natur

Ilmenau (mar). Immer am Donnerstag ist im Kindergarten St. Martin in Ilmenau Waldtag. Dabei lernen die Mädchen und Jungen den achtsamen Umgang mit Gottes Schöpfung und ihrer Entwicklung tun die Waldgänge mehr als nur gut.

Tobias liebt das Abenteuer im Wald und das Mädchen Pamin setzt gern kleine Kunstwerke auf dem Waldboden zusammen.

Für die Kinder des christlichen Kindergartens St. Martin in Ilmenau steht einmal in der Woche ein Waldtag auf dem Programm, egal, ob es regnet oder die Sonne scheint. "Wir wollen, dass die Kinder frühzeitig lernen, einen Bezug zur Natur, zum eigenen Körper und zum Mitmenschen aufzubauen", sagt Claudia-Maria Maruschke, die Leiterin der Kindereinrichtung. Und sie fügt hinzu: "Der Wald als Lernort ist dafür hervorragend geeignet."

Den Thüringer Wald als Lernort erfahren

Wie geht das? Die Leiterin nennt ein Beispiel: "Wenn die drei- bis sechsjährigen ein Baumhaus bauen wollen, brauchen sie dazu die Hilfe der anderen - allein geht es nicht. So wird soziales Verhalten eingeübt." Schnell lernen die Kinder auch, achtsam mit kleinen Tieren und Pflanzen umzugehen. Um einen Ameisenhaufen wird ein Bogen gemacht, beim Baumhausbauen dürfen nur alte Äste verwendet werden.

Gleichzeitig bietet der Wald Rückzugsmöglichkeiten für den Einzelnen. Das Kind wird still vor der Größe der Natur, entdeckt dabei jedoch das Kleine, wie Käfer, Würmer, Rinden oder die Struktur des Blattes. Dafür statten die Erzieherinnen ihre Kinder mit Lupen und mit Fotoapparaten aus. So beteiligen sich vier- bis fünfjährige Ilmenauer Waldentdecker an einem Fotowettbewerb zum Internationalen Jahr des Waldes 2011, den das Thüringer Umweltministerium ausgelobt hat.

Was führt einen christlichen Kindergarten dazu, sich so intensiv mit Wald und Natur zu beschäftigen? "Ausgangspunkt ist die vom christlichen Menschenbild hergeleitete ganzheitliche Sicht des Kindes", sagt die Kindergartenleiterin. Und die nimmt Leib wie Seele in den Blick. Ein Beispiel: "Vor zwei Jahren stellten wir bei einem - damals noch seltenen - Spaziergang fest, wie unsicher mache Kinder liefen. Das offenbarte eine zu gering entwickelte Motorik." Die Lösung lag sprichwörtlich vor der Haustür: der Thüringer Wald, die Schritte der Kinder wurden sicher.

Stiefel und Regenjacke gehören zur Ausrüstung

"Beim Waldentdecken haben auch wir Erzieherinnen viel dazu gelernt. Bei unseren ersten Ausflügen zogen wir los mit Stadtschuhen und Regenschirm. Inzwischen gehören Stiefel und Regenjacke zur Standardausrüstung in unserem Haus", berichtet die Leiterin weiter.

Und der regelmäßige Gang in die Natur hat den inzwischen den gesamten Kindergarten verändert: Die zwei- bis dreijährigen ziehen wöchentlich in den nahen Park. Ein Garten wurde angelegt. Gepflanzt und gepflegt wird er von Kindern und Erziehern. "Die Freude am Wachsen der Pflanzen, gemeinsames Ernten, Kochen, Dankbarkeit - da spüren wir unmittelbar Gottes Wirken", so Claudia- Maria Maruschke.

Aktuelle Empfehlung

Der TAG DES HERRN als E-Paper - Jetzt entdecken!

Aktuelle Buchtipps