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Die Caritas nimmt alle mit

Von den 80 Teilnehmern der Caritas-Kinderfreizeit in Zinnowitz war etwa ein Drittel ungetauft

Zinnowitz. Die Kinderfreizeiten der Caritas haben seit DDR-Zeiten Tradition. 80 Kinder verbrachten in diesem Jahr zwei Wochen in Zinnowitz.

14 Kinder zählte die Gruppe der Kleinen bei der diesjährigen Kinderfreizeit der Caritas auf der Insel Usedom in Zinnowitz. Kaplan Krystian Gwizdala aus Berlin kam mit den Kindern über Gott, Papstwahl und andere Themen rund um die Kirche ins Gespräch.

Fünf Wochen lag seine Priesterweihe zurück und schon musste sich Kaplan Krystian Gwizdala aus Berlin bewähren. 14 Kinder der Gruppe der Kleinen der Caritas- Kinderfreizeit diskutierten mit ihm munter über Jesus und seine Kirche. Und dabei waren sie um Antworten nicht verlegen: Auf die Frage, wie man Papst wird, wusste die achtjährige Antonia: "Man ist als erstes Kaplan, dann Pfarrer und so stuft sich das hoch." Ein anderes Kind ergänzte: "Man wird nicht aus Versehen Papst. Das wird vererbt." Und Pfingsten? "Pfingsten begann die Kirche, weil es da ein verlängertes Wochenende gab", meinte Antonia.

Etwa ein Drittel der Kinder war ungetauft

Bettina Schwarz, Regionalstellenleiterin der Caritas in Cottbus, leitete diese Freizeit mit 17 ehrenamtlichen Helfern. "Ohne diese könnten keine solchen Tage stattfinden", stellt die Caritasfrau klar. "Das ist keine Religiöse Kinderwoche. Wir sind offen für alle." Dies zeigte sich auch an den Zahlen. Von den 80 Kindern zwischen acht und 14 Jahren, die in vier Gruppen aufgeteilt waren, war etwa ein Drittel ungetauft.

"In 14 Tagen um die Welt" - unter diesem Motto erlebten die Kinder Ferientage, bei denen auch der Humor für die Helfer nicht zu kurz kam. Als der Kaplan die Kinder fragte, was denn ein Patron ist, sagte der neunjährige Jonas: "Bei Harry Potter ist das ein Zauberspruch, aber der heilige Christophorus, der wurde gesteinigt." Und Selige? Antonia sagte dazu: "Wenn man tot ist, wird man ins Grab gelegt. Beim normalen Menschen kommen Blumen drauf und die in den Himmel kommen, werden seliggesprochen." Auch auf die Frage, wer nicht Papst werden kann, wussten die Kinder eine Antwort: "Die Mädchen in diesem Land dürfen nicht Papst werden." Ihr großer Bruder Elias konnte Wegweisendes für die Zukunft des Bistums beisteuern: "Unser Kaplan macht ganz viel mit uns, mehr als der Papst. Den Kaplan macht der Papst sicherlich zum Kardinal, wenn der so weitermacht."

14 Kinder zählte die Gruppe der Kleinen bei der diesjährigen Kinderfreizeit der Caritas auf der Insel Usedom in Zinnowitz. Kaplan Krystian Gwizdala aus Berlin kam mit den Kindern über Gott, Papstwahl und andere Themen rund um die Kirche ins Gespräch.

Die Gruppe der Großen war auf ihrer Weltreise an diesem Tag in Europa angekommen. Bei einem Spiel in Gruppen war das Wissen um Sprache, Kunst und Kultur, Geografie und Geschichte, die Europäische Union aber auch Kurioses gefragt. Anne Scheinemann war eine der Betreuerinnen dieser Gruppe. Die 22-jährige stammt aus Lübben und studiert im vierten Semester Erziehungswissenschaften. Als Kind war sie selbst bei solchen Freizeiten dabei.

Freizeitaktivitäten kommen nicht zu kurz

Ulrike Sträßner ist das vierte Mal Helferin. Die 27-jährige Cottbuserin sagt: "Wenn bei Freizeiten die Kinder aus Pfarrgemeinden kommen, dann hat das einen mehr kirchlichen Aspekt. Bei der Caritas ist das etwas freier." Auf Abend- und Tischgebete wird dennoch nicht verzichtet. Emilie-Ann stellte anhand der europäischen Kultur fest, dass "die klassischchristlichen Grundwerte beizubehalten sind". Auch von den anderen Religionen könne man lernen, sagte ein Mädchen, von Naturvölkern wie den Aborigines in Australien beispielsweise.

Neben den Bildungseinheiten, die für allen Gruppen über die gesamte Zeit auf dem Programm standen, kamen Freizeitaktivitäten keinesfalls zu kurz. Der achtjährigen Angelina aus Sollschwitz gefiehlen am besten "Baden und Basteln". Die zehnjährige Anastasia aus Wittichenau mochte "die Runde mit dem Pfarrer am liebsten" genau wie die achtjährige Georgia aus Cottbus: "Der Kaplan kann so gut erklären und hat unsere Fragen so gut beantwortet." Als der zehnjährige Jan aus Cottbus meinte, "dass man im Christlichen etwas dazu lernt und dass vor allem die Betreuer alle sehr nett sind", stimmten die umstehenden Kinder begeistert zu.

Sandra und Martin Lattig sind die Eltern von Antonia und Elias. Ihre Kinder wissen die Cottbuser in guter Obhut. Als Kind war der Vater selbst bei solchen Freizeiten, so in Mengelsdorf und Bad Salzungen. "Diese Tage stehen unter christlichem Aspekt. Unsere Kinder sind mit anderen unterwegs, die sie von der RKW, von den Ministranten und vom Religionsunterricht her kennen", sagt Martin Lattig. Und seine Frau Sandra fügt hinzu: "Natürlich ist es etwas anderes, wenn ich weiß, dass die Kinder mit der Caritas unterwegs sind. Sie sind dort unter einem guten Stern und ich vertraue darauf: Gott ist immer mit dabei."

Von Raphael Schmidt

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