Gott-Vergelt’s-Brigade in Cottbus
160 Jahre ist die Kirche "Zum guten Hirten" in Cottbus alt / Mit Ehrenamtlichen wird sie jetzt saniert
Cottbus. Die Kirche "Zum guten Hirten" in Cottbus ist in die Jahre gekommen. Ehrenamtliche Helfer aus der Gemeinde sanieren sie jetzt.
Der Neuzeller Missionspfarrer Florian Birnbach hat die Cottbuser Kirche "Zum guten Hirten" vor über 160 Jahren bauen lassen. Nun nagt der Zahn der Zeit daran. Bevor sie 1850 als erste nachreformatorische Kirche im heutigen Bistum Görlitz geweiht werden konnte, musste sich Pfarrer Birnbaum gegen viele Widerstände durchsetzen. 84 Jahre war sie Heimstadt vieler Katholiken der Niederlausitz, bis sie nach dem Bau der jetzigen Propsteikirche St. Maria Friedenskönigin im Jahr 1934 "stillgelegt" wurde. Wegen der immer größer werdenden Stadt und nach umfangreichen Umbauarbeiten wurde der Bau 1967 als Christuskirche für die neu entstandene Christusgemeinde wieder geweiht.
Die in den 1990er Jahren erfolgte Außenrenovierung ließ die Rundung der Apsis außen vor, war sie doch fast vollständig mit Kletterpflanzen berankt. Nun aber zeigte sich hier deutlich der nach über 100 Jahren übliche Verschleiß. Außerdem wurden Kriegsschäden durch Bombeneinschläge und Sprengung der nahegelegenen Bahnhofsbrücke am Kriegsende sichtbar. Kirchenvorsteher und Bauingenieur Albert Brux rief über die Sommermonate seine "Gott-Vergelt’s-Brigade" zusammen. Diese besteht aus Rentnern und gelernten Handwerkern unterschiedlicher Berufe, und diese gingen unverzüglich ans Werk. Nach dem Entfernen der Berankung zeigte sich das ganze Ausmaß der Schäden, die bis an die Dachrinnen reichten. Bis zum Wintereinbruch soll die Rundung der Apsis fertig saniert sein.
Von Klaus Schirmer