Jetzt 4 Wochen kostenfrei Tag des Herrn lesen!

Im Himmel verwurzelt sein

148 Jugendliche aus dem Bistum erlebten den Weltjugendtag in Madrid

Madrid. Fast zwei Millionen Teilnehmer pilgerten aus aller Welt zum 26. Weltjugendtag nach Madrid. 148 aus dem Bistum Görlitz waren bei diesem Fest des Glaubens dabei.

Die Begeisterung der jungen Pilger beim Weltjugendtag ist groß. Auf dem Platz vor der Königs-Residenz in Madrid waren die Jugendlichen zum sogenannten

"Ich bewundere, was die Jugend alles auf sich nimmt. Wir haben während des Weltjugendtages in Spanien wie Nomaden gelebt", sagt Roland Elsner, der Diözesanjugendseelsorger des Bistums bei der Rückfahrt aus Spanien. Gemeint waren damit: Temperaturen teilweise oberhalb 40 Grad Celsius, Nächtigen unter freiem Himmel, Gartenduschen, Busfahrten bis 33 Stunden mit nur kurzen Pausen, wobei über 4000 Kilometer zurückgelegt wurden.

Bischof Konrad Zdarsa begrüßt seine ehemaligen Diözesanen. Er hielt eine Katechese zum Thema

Worum es bei dieser Reise ging, stellte zu Beginn Kaplan Markus Kurzweil beim Reisesegen in der Kathedrale St. Jakobus in Görlitz klar: "Wir gehen auf Wallfahrt, nicht auf Klassenfahrt. Diese beginnen wir mit dem Gebet." Während der Reise wurde dies regelmäßig in die Tat umgesetzt. Jeden Tag ein Gottesdienst, im Görlitzer Bus wurde gesungen und zweisprachig - deutsch und polnisch im Wechsel - Rosenkranz gebetet. Neben den Jugendlichen aus Görlitz und Weißwasser waren elf junge Pilger aus Zgorzelec mit dabei.

Diözesanjugendseelsorger Roland Elsner verschafft sich Gehör

Etwa 14 Stunden dauerte die Fahrt von Görlitz, Cottbus und Wittichenau, den Ausgangsorten der drei Busse aus dem Bistum, nach Taizé. Am Nachmittag des 9. August waren die Pilger in ihren Heimatorten aufgebrochen, in Taizé war der erste Zwischenstopp mit Übernachtung. Dort traf die Gruppe Bruder Wolfgang, der aus Deutschland stammt. Weiter ging es nach Spanien. In der Diözese Tortossa, genauer im Ort Sant Carles de la Rapita wurden die Jugendlichen und ihre Begleiter in fünf Gastfamilien und zwei Schulen untergebracht. Der Ort liegt südlich von Barcelona, direkt am Mittelmeer. An vier Tagen der Begegnung war sowohl Raum für Gottesdienst und Gebete mit der dortigen Gemeinde, gemeinsames Musizieren und Tanzen, aber auch für ein Bad im Meer. Jeden Abend gab es Veranstaltungen, vorbereitet von den Gastgebern. Die deutschen Gäste lernten, dass eine Fiesta (spätes gemütliches Abendessen) etwas anderes ist als eine Siesta. In einer der Gastfamilien waren zwei Brüder untergebracht, die mit dem Auto von Lübbenau nach Spanien gereist waren. Einer der beiden, Johannes Wós sitzt seit einem Unfall vor einigen Jahren im Rollstuhl. Er ist seit vielen Jahren eine feste Größe in der Bistumsjugend. Er sagt: "Die Zeit in der Gastfamilie war für mich am schönsten - so viel Freundlichkeit und Herz!"

Die Tage in der Diözese Tortossa werden den jungen Pilgern in guter Erinnerung bleiben. "Wir hatten Glück und haben unsere Kontakte spielen lassen, ansonsten wären wir nicht am Mittelmeer gelandet, sondern irgendwo im trockenen Inland: Die Jugend hat Sehnsucht nach mehr und Meer", sagt Diözesanjugendseelsorger Elsner. Ein Jahr lang hatten er und die Mitarbeiter der Jugendseelsorge diese Fahrt vorbereitet.

Unermüdlich wurde auch nach Sponsoren gesucht. "Ohne das Bonifatiuswerk, Vattenfall, das Land Brandenburg und weitere Sponsoren wäre die Fahrt für viele Jugendliche nicht möglich gewesen", meint Roland Elsner. Jugendliche, die die Vorbereitungskurse und andere Treffen im Vorfeld des Weltjugendtages miterlebt haben, waren deshalb auch voller Lob für das Engagement des Diözesanjugendseelsorgers und seiner Mannschaft. Nach dem Abschlussgottesdienst am 15. August, dem Marienfeiertag, der in Spanien groß gefeiert wird, ging es dann zehn Busstunden lang weiter nach Madrid.

Während einige Jugendliche im Schatten Ruhe suchten, fand hinter dem Zaun der große Kreuzweg durch Madrid statt.

Am Ziel angekommen, erwarteten die Pilger aus dem Bistum drei "Voluntario", freiwillige Helfer. Aufgrund der großen Hitze wurden die meisten Veranstaltungen in die Abendstunden verlagert. Dazu zählten: die große Eröffnungsmesse, die Ankunft des Papstes in der Innenstadt von Madrid, Jugendfestivals, der große Kreuzweg und die Abschlussveranstaltung auf dem Gelände Quatro Vientes, dem alten Flughafen. Während der Vigil mit dem Papst am Abend des vorletzten Tages zog ein kräftiges Unwetter über das Gelände. Der Papst hielt mit den Pilgern durch und erteilte am Schluss den eucharistischen Segen. Viele der eigens aufgestellten Kapellchen, in denen die Hostien für den Abschlussgottesdienst aufbewahrt wurden, waren eingestürzt, so dass viele Pilger dort keine Kommunion erhalten konnten.

Der Mittagshitze auf dem alten Flughafengelände begegneten die Pilger mit Rettungsdecken und Regenschirmen. Diese wurden auch zur Vigil gebraucht.

Johannes Wòs ist am Ende des Weltjugendtages voller Lob für seine Mitpilger: "Meine Freunde haben mich durch den Weltjugendtag ,getragen‘. In ihnen ist mir die Liebe Gottes begegnet."

Der nächste Weltjugendtag findet 2013 in Rio de Janeiro in Brasilien statt. Roland Elsner schreckt das nicht ab: "Wir fliegen da hin."

Aktuelle Empfehlung

Der TAG DES HERRN als E-Paper - Jetzt entdecken!

Aktuelle Buchtipps