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Zurück in die Zeit Jesu

In Brünlos wird ein "Christlicher Erlebnisgarten" eröffnet

Brünlos. Am 3. September wird in Brünlos bei Stolberg ein "Christlicher Erlebnisgarten" eröffnet. Wer wissen will, wie Menschen in der biblischen Zeit gelebt haben, und wer sich selbst mit den großen Themen der Bibel auseinandersetzen will, der sollte ihn besuchen.

Viele Helfer unterstützen das Projekt

Ausgerechnet heute! Lydia Langer richtet ihren Blick zum wolkenverhangenen Himmel. "Im Wetterbericht hieß es, Regen nur am Tagesanfang", zeigt sich sie hoffnungsvoll. Und außerdem: "Regen ist besser als die Hitze von gestern."

Ausgerechnet heute - das ist der letzte Samstag vor der Eröffnung des "Christlichen Erlebnisgartens" in Brünlos, einem Ortsteil von Zwönitz. Doch die Helfer, die den Langers bei der Verwirklichung ihres Projektes zur Seite stehen, haben sich von dem schlechten Wetter nicht abhalten lassen. Einer von ihnen ist Johannes Hofer. Er gehört zur katholischen Pfarrgemeinde Zwönitz und findet: "Das ist eine gute Sache." Die Langers, die selbst evangelisch sind, haben vor einiger Zeit in einem Familienkreis der katholischen Gemeinde ihre Idee vorgestellt, seitdem engagieren sich auch einige Katholiken. Johannes Hofer ist schon länger dabei, weil er schon vorher von dem Projekt der Langers erfahren hatte. Er hat Erdkabel verlegt und Beete angelegt, an dem Haus in der Mitte des Gartens mitgebaut und heute will er Feige- und Olivenbäume in große Töpfe pflanzen. "Ich denke, dieser Garten wird angenommen. Und er ist eine Gelegenheit, mit den Menschen über die Bibel ins Gespräch zu kommen", sagt er.

Idee beim Besuch des Bibelgartens Oberlichtenau

Mitinitiatoren Lydia Langer vor der Figur des Goliath.

Das erhofft sich auch das Ehepaar Langer, die die Idee vor zwei Jahren bei einem Besuch im Bibelgarten Oberlichtenau bei Dresden hatten. "Als der dortige Geschäftsführer sagte, so einen Bibelgarten müsste es wegen des großen Interesses alle 100 Kilometer geben, hat uns das nicht mehr losgelassen", sagt Lydia Langer. Ein 3600 Quadratmeter großes Nachbargrundstück wurde gekauft, unter Freunden und Bekannten für die Idee geworben und ein Verein gründet. Daneben mussten natürlich auch Spenden gesammelt werden, denn das ganze Projekt lässt sich nur so finanzieren.

Im Frühjahr ging es dann mit dem Anlegen des Erlebnisgartens los. Aus einem alten Baum entstand der Riese Goliath. Es gibt einen kleinen See Genezareth mit einem Weinhaus am Ufer, eine Wüste, eine Tenne, einen Garten mit biblischen Pflanzen und in der Mitte steht ein Haus, wie es im Palästina zur Zeit Jesu hätte stehen können. Als weithin sichtbares Erkennungszeichen soll kurz vor der Eröffnung noch eine zwei Meter hohe Menora (siebenarmiger Leuchter) aufgestellt werden. Die Besucher sollen sich das alles nicht nur angucken, sondern sie werden auch vieles ausprobieren können - angefangen von der Hausarbeit wie dem Backen des Brotes, über verschiedene handwerkliche Berufe jener Zeit bis zum Nachspiel biblischer Szenen. So ist das Dach des Hauses so angelegt, dass dort der Text des Evangelium nachgespielt werden kann, in dem ein Gelähmter durch das Dach zu Jesus heruntergelassen wird, damit er ihn heile (Markus 2,1-12).

Doch Langers wollen mit den künftigen Besuchern noch einen Schritt weitergehen. "Alle diese biblischen Themen haben ja einen Bezug zu meinem eigenen Leben." Und so wollen sie die Besucher einladen, darüber nachzudenken. Der See Genezareth, wo Jesu seiner Jünger berief, lädt ein, über die eigene Berufung nachzudenken. Das Weinhaus, das im Hohen Lied der Liebe vorkommt, kann zu einem Ort werden, an dem Eheleute über ihre Liebe nachdenken. Und die Wüste als Ort der Versuchung regt an, sich mit den eigenen Versuchungen auseinanderzusetzen.

Vertrauen auf den Heiligen Geist

Lydia Langer ist ein bisschen unsicher, ob es ihr und ihren Mitstreitern gelingt, all das umzusetzen. "Aber ich vertraue da auf den Heiligen Geist, damit er uns zeigt, was die einzelnen Gäste brauchen", sagt sie. Deshalb sei es auch sinnvoll für die Besucher, sich nicht nur auf eigene Faust umzusehen, sondern eine Führung mitzumachen. "Der Eintritt ist deshalb nicht teurer", sagt Lydia Langer.

Um den Beistand des Heiligen Geistes wird auch am Tag der Eröffnung gebetet. Am 3. September um 10 Uhr geht es los - mit einer Feier in großer ökumenischer Gemeinschaft. Geistliche aller fünf in der Region ansässigen Konfessionen und Kirchen werden teilnehmen, unter ihnen auch der katholische Pfarrer von Zwönitz, Uwe Peukert. Übrigens wird am Eröffnungstag noch nicht alles fertig sein. Wahrscheinlich im nächsten Jahr sollen eine Geburtsgrotte und der Berg der Seligpreisungen entstehen.

Weitere Informationen im Internet: www.jesus-land.de Anmeldung und Kontakt über Telefon 03 72 96 / 93 94 20.

Von Matthias Holluba

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