Viele junge Menschen dabei
Bistumswallfahrt erinnert an Gründung der katholischen Schulen vor 20 Jahren
Huysburg. Zu einem Tag des gemeinsamen Gottesdienstes und der Begegnung wurde am 4. September wieder die Bistumswallfahrt zur Huysburg. Diesmal stand sie unter dem Motto "Mit Wurzeln und Flügeln - Leben lernen".
Die Bistumswallfahrt war in diesem Jahr von mehr jungen Gesichtern als sonst geprägt. Weil besonders auch an das 20-jährige Bestehen der katholischen Schulen erinnert wurde, waren bewusst Schüler und Lehrer an der Gestaltung der Gottesdienste und des Zwischenprogramms beteiligt. Teilnehmer des Weltjugendtages in Spanien zogen zur Gabenbereitung zum Altar. Und der neue Bistumskinderchor gestaltete die Abschlussandacht mit seinen Liedern mit.
Bischof Gerhard Feige erinnerte anlässlich des 20-jährigen Bestehens der katholischen Gymnasien in Dessau, Halle und Magdeburg in seiner Predigt an das Anliegen der Kirche, "Kinder und Jugendliche bei der Entwicklung und Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu unterstützen". "Christen sind davon überzeugt, dass Gott jeden Menschen aus Liebe einzigartig erschaffen hat". Deshalb sei es zutiefst Auftrag der Kirche, "sich um eine gediegene Bildung zu mühen und Suchenden die Augen für entscheidende Werte des Lebens und entsprechende Haltungen zu öffnen", sagte der Bischof. Dieses Angebot werde von der Gesellschaft offen angenommen. Feige ermunterte alle für Kinder Verantwortlichen, sich an Jesus Christus zu orientieren: Er wollte schon vor 2000 Jahren nicht nur die Köpfe, sondern die Herzen der Menschen erreichen, so der Bischof.
Christen seien auf dem Fundament des Glaubens offen für das Wirken des Heiligen Geistes, fuhr der Bischof vor den rund 4000 Teilnehmern fort. Diese Offenheit für den Geist kann Flügel verleihen. Und sie kann trotz aller Widrigkeiten des Lebens zum Vertrauen auf eine Vollendung des irdischen Lebens im Himmel ermutigen, so der Bischof.
Charlotte Wernicke aus Delitzsch jedenfalls ist dankbar, dass sie mit dem Liborius-Gymnasium in Dessau eine Schule in katholischer Trägerschaft besuchen kann. Sie könne nur bestätigen, was der Bischof in der Predigt gesagt habe, sagte die Schülerin der 9. Klasse, die an der Wallfahrt auch als Ministrantin teilnahm: "In unserer Schule herrscht ein gutes Verhältnis zwischen uns Schülern und zu den Lehrern. Die Lehrer sind uns wirkliche Wegbegleiter."
Die Arbeit der drei Gymnasien, vier Grund- und einer Sekundarschule im Bistum kam auch in einem Informationszelt sowie bei einer Podiumsdiskussion zum Thema "Impulse der katholischen Schulen im Bistum Magdeburg für unsere Gesellschaft" zur Sprache. Schüler des Liborius-Gymnasiums erzählten in dem Kindermusical "Fünf Spürnasen auf heißer Spur" eine Geschichte aus Peru und machten damit auf die aktuelle Misereor-Kinderaktion aufmerksam.
Mit der Ausstellung "Rückblicke - Die Geschichte des Bistums Magdeburg" wurde an die Errichtung des Bischöflichen Kommissariates Magdeburg vor 200 Jahren und damit an Fundamente des Bistums erinnert.
Nicht zuletzt war der Wallfahrtstag für viele Teilnehmer wieder eine Möglichkeit, Bekannte und Freunde zu treffen und einfach die Gemeinschaft zu genießen. Es gab aber auch nachdenkliche Stimmen. So wurde auf der Wallfahrt ein Angebot vermisst, sich über Verunsicherungen und Probleme angesichts der kirchlichen Situa-tion auszutauschen. Dass dies nötig sei, zeigten nicht zuletzt der im Mai begonnene Prozess der Bistumsversammlung und der eröffnete Dialog in der katholischen Kirche in der Bundesrepublik, sagten Wallfahrer.
"Im Blau des Himmels leben" war das Thema des Anspiels, mit dem Kinder der Magdeburger Mechthild-Grundschule nach den Grußworten der Gäste aus dem In- und Ausland die Abschlussandacht einleiteten. Bei allem Tun gelte es, immer das Blau des Himmels als Sinnbild für Gottes Liebe im Blick zu behalten und nicht zu vergessen, dass die manchmal dunkle Welt Teil des Himmels ist. lautete die Botschaft.
Mehr: www.bistum-magdeburg.de
Von Eckhard Pohl