Ermutigung für das Volk Gottes
Fest im Glauben - unter dem Jahresthema feierte das Bistum ein Glaubensfest
Neuzelle. Eine Woche nach der Bischofsweihe lernte Bischof Wolfgang Ipolt auf der Bistumswallfahrt in Neuzelle seine Diözesanen kennen - und sie ihn.
"Das Beste an der Wallfahrt war für mich die Predigt des neuen Bischofs. Sie war nicht hochtrabend, sondern für jeden verständlich", sagt Beate Teichert aus Cottbus. Ihr Mann Ronald ergänzt: "Esel, Durst und Wasser, das merkt sich gut." Bischof Ipolt verwendete in seiner Predigt eine Geschichte von einem Esel, der keinen Durst mehr hatte, um damit auf die vielen Mitmenschen aufmerksam zu machen, die heute keinen Durst mehr nach Gott haben (siehe "Dokumentiert"). Schwester M. Aloisia von der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Karl Borromäus in Görlitz sagte mit einem Wort alles: "Super". Ihre Mitschwester M. Claudia meinte: "Das braucht das Volk Gottes, Ermutigung." Annette Okoniewski, kam stahlend aus der Kirche und sagte: "Das war ermunternd. Unser Pfarrer Thomas Olical bezeichnet sich als Esel Gottes und lehrt uns Wasser trinken, als guter Hirte." Ihr Mann Matthias ergänzt: "Auch die durstigen Esel sind erwünscht in der Kirche."
Die Bistumswallfahrt verlief in diesem Jahr etwas anders, als gewohnt. Der Stiftsplatz, die evanglische Kirche und der alte Friedhof sind Baustellen. Dafür stand die große Wiese am Teich den Wallfahrern, den Vereinen und Verbänden mit ihren Ständen zur Verfügung. Eine Woche nach seiner Weihe stellte sich Bischof Wolfgang Ipolt dort und bereits während des Wallfahrtshochamtes den etwa 1800 Gläubigen seines Bistums vor.
Zur guten Stimmung am Wallfahrtsvormittag hat neben dem schönen Wetter auch der Christuskirchenchor aus der Pfarrei "Zum Guten Hirten" in Cottbus beigetragen. Das Repertoire dieses Chores unter der Leitung von Thomas Schirmer war breit gefächert und erinnerte in Teilen daran, dass Gottesdienste in anderen Teilen der Welt auch getanzt werden. Die Jugendband aus Cottbus lud nach dem Gottesdienst zur "kirchenmusikalischen Reise durch die Welt".
Am Rande der großen Festwiese waren Stände der kirchlichen Vereine und Verbände aufgebaut. An einem dieser Stände stellten sich geistliche Gemeinschaften vor, die im Bistum beheimatet sind, und luden zu Gesprächen ein. Dies waren beispielsweise der Karmeliterkreis, die Fokolarebewegung, die Rosenkranzbruderschaft. Kaplan Marko Dutzschke aus Cottbus ist mit der Resonanz auf dieses Angebot zufrieden: "Viele Wallfahrer haben diese Chance genutzt." Das Thema dieses Standes lautete: "Christus suchen, Gemeinschaft finden und Gemeinde stärken". Die Verantwortlichen hatten dazu ein Labyrinth aus Steinen auf die Wiese gelegt. Kaplan Dutzschke: "Wer Christus sucht, der findet von außen her zur Mitte."
Die Wallfahrtsstunde gestaltete die Pfarrei Maria Himmelfahrt aus Wittichenau. Auf der Bühne der Festwiese diskutierten drei Pinguine mit einer weißen Taube darüber, ob es Gott gibt und den Himmel, ob Gott gute Augen hat, ob er vielleicht doch die Welt auslöschen sollte und noch einmal von vorne anfangen. "Wegen der Menschen, die waren ein Fehler", sagt ein Pinguin.
Bischof em. Rudolf Müller ermunterte die Wallfahrer in der Andacht zum täglichen Beten des Angelus, des "Engel des Herrn". Er sagte: Die Botschaft des Heiles mitten in unsere Welt zu tragen, das ist unser bleibender Auftrag.
Von Maria und Raphael Schmidt