15 Motorräder - mehr geht nicht!
Susanne Meyer und Winfried Weinrich sind verantwortlich für das Protokoll
Erfurt. Papst Benedikt XVI. besucht auf Einladung des Bundespräsidenten Deutschland. Verantwortlich für das Protokoll in Thüringen sind Susanne Meyer von Seiten des Freistaates und Ordinariatsrat Winfried Weinrich von Seiten des Bistums Erfurt.
"Ich richte mich nach den protokollarischen Vorgaben und so sage ich gerne Heiliger Vater …", so Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht kürzlich vor Journalisten. "Es ist einfach gut, dass es Protokolle gibt." Zur Seite steht Christine Lieberknecht ihre Protokollchefin Susanne Meyer. Und da Papst Benedikt auf Einladung des Bundespräsidenten nach Thüringen kommt, begleitet sie ihn auf Schritt und Tritt.
Den Papst auf Schritt und Tritt begleiten können
Nicht ganz so häufig kommt Ordinariatsrat Winfried Weinrich zum Einsatz. Er hat die Interessen der katholischen Kirche im Blick und wird mit dabei sein, wenn der Papst am 23. September auf dem Erfurter Flughafen landet. An der Begrüßung werden neben der Ministerpräsidentin die Bischöfe Joachim Wanke, Joachim Reinelt (Dresden-Meißen), Erzbischof Hans-Josef Becker (Paderborn) und Gerhard Feige (Magdeburg) teilnehmen. Weiter gehört es zu seinen Aufgaben, die Ehrengäste aus Kirche und Gesellschaft in Etzelsbach und Erfurt zu begrüßen. Susanne Meyer freut sich einfach auf den Besuch des Papstes. Sie sagt: "Es ist für mich ein beruflicher Höhepunkt. So was hat man nur einmal, den Papst aus nächster Nähe zu sehen und zu begleiten. Und für das Land Thüringen ist es einfach eine Chance, weltweit werden die Menschen die Bilder aus Erfurt und Etzelsbach sehen können." Sie werden sehen, dass der Papst mit dem höchsten Protokoll begrüßt wird, das in Deutschland möglich ist: Selbstverständlich roter Teppich und 15 Motorräder Eskorte.
Staatsbesuch mit vielen pastoralen Elementen
Susanne Meyer berichtet, dass zu ihrer sowie zur Arbeit ihres Teams die weitläufige Abstimmung mit einer Vielzahl an Partnern sowie die Beachtung aller Sicherheitsfragen notwendig ist. Das Protokoll - der Freistaat Thüringen hat ein eigenes - ist zwar der Rahmen, doch jeder Staatsbesuch ist anders, da es gilt, auch das Protokoll des Gastes zu beachten. Beim Papstbesuch kommt die Rücksicht auf die kirchliche Seite dazu. In Etzelsbach und auf dem Domplatz die der katholischen Kirche, im Augustinerkloster die der evangelischen Kirche. "Es ist zwar ein Staatsbesuch, doch die pastoralen Elemente werden einen großen Teil der Tage prägen."
Wie aber wird jemand Protokollchef? Susanne Meyer: "Studieren oder als Beruf erlernen kann es keiner. Persönlich bin ich über meine Arbeit im Sächsischen Wirtschaftsministerium in die Aufgabe hineingewachsen. Wichtig ist, man hat Freude an der Organistation, am Vorbereiten und am Umgang mit Menschen." Und nicht zu vergessen: "Ein Protokoller muss neben der Theorie ein hohes Maß an Improvisationsvermögen haben."
Von Holger Jakobi