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Museum im Kreuzgang

Im Kreuzgang der Neuzeller Klosteranlage ist das Klostermuseum eröffnet worden

Neuzelle (kna). Der Kreuzgang des Klosters Neuzelle ist über zehn Jahre restauriert worden. Jetzt ist ein Museum in den Räumen untergebracht.

Im Kloster Neuzelle ist am 12. Juni nach zehnjähriger Restaurierung der spätgotische Kreuzgang mit neuen Museumsräumen eröffnet worden. Bei dem Festakt würdigte Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) den Baukomplex des früheren Zisterzienserklosters als außerordentlich eindrucksvollen Erinnerungsort mit überregionaler Ausstrahlung. Bischof Konrad Zdarsa sagte, das Projekt zeige, dass die Zerstörungen nicht das letzte Wort gewesen seien. Der Geschäftsführer der Stiftung Stift Neuzelle, Norbert Kannowsky, bezeichnete die Eröffnung des Kreuzgangs als wichtigen Schritt bei der Wiederherstellung und Nutzung der Klosteranlage.

Auch Kellerräume sind Teil der Ausstellung über die Geschichte des Klosters.


Die in ihrer Substanz weitgehend erhaltenen Bauten sind das nördlichste Beispiel süddeutsch und böhmisch geprägten Barocks in Europa. Nach dem Übergang der Niederlausitz von Sachsen an Preußen 1815 wurde das Kloster säkularisiert und unter anderem als Lehrerbildungsstätte genutzt. Dies führte zu teilweise erheblichen Umbauten. Wanka bezifferte die Investitionen der vergangenen Jahre zu Erhalt und Restaurierung auf rund 30 Millionen Euro, davon gingen 3,3 Millionen in die Restaurierung des Kreuzgangs. Die Mittel erhielt die Stiftung Stift Neuzelle vor allem von der Europäischen Union, Bund und Land.

Die Ministerin erklärte, erforderlich seien weitere 20 Millionen Euro. Damit solle unter anderem der Kutschstall zu einem in Europa einzigartigen Museum der Neuzeller Heilig-Grab-Darstellungen umgebaut werden. Die lebensgroßen, kulissenartigen Kunstwerke stellen Szenen des Leidens Jesu dar und wurden früher in Gottesdiensten genutzt. Wanka betonte, die Erhaltungsmaßnahmen hätten auch das Ziel, die kirchlichen Traditionen und den religiösen Ort Neuzelle zu würdigen und neu zu beleben.


Bedeutendstes Stück in der Ausstellung ist dieses Messgewand.


Zdarsa lobte die Erweiterung des Klostermuseums. Diese biete knappe, aber sehr treffende Informationen zu den Exponaten. Erarbeitet wurde die Schau vom Institut für Katholische Theologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unter Leitung des Religionspädagogen Harald Schwillus. Sie stellt vor allem die Wechselbeziehungen zwischen der Geschichte des Klosters und den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dar. Bedeutendstes Ausstellungsstück ist das Prunkgewand des Abtes Martinus Graff von 1741.

Kreuzgang und Klostermuseum sind täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 3,50 Euro, Kinder unter 12 Jahren haben freien Eintritt.

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