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Termine Jesus hat dazugelernt

Johannstädter Katholiken begeisterten beim Gemeindefest mit einem selbst geschriebenen Musical

Dresden. Eine Predigt mit merklichem Nachhall hielt Bernhard Gaar, Pfarrer der Dresdner Herz-Jesu-Gemeinde, vor einem guten Jahr. Seine Worte hatten kreative Geister der Gemeinde zu dem selbst geschriebenen Musical "Klage in Tänze" inspiriert. Letzten Sonntag war Uraufführung.

Jesus auf der Prager Straße in Dresden: Musical-Premiere in Dresden-Johannstadt.

Ein ungewohntes Bild von Jesus wird im 15. Kapitel des Matthäusevangeliums (21-28) präsentiert: Jesus weist eine verzweifelte, Hilfe suchende Mutter zunächst schroff zurück, weil sie Heidin ist. Erst im Gespräch mit ihr wird Jesus bewusst, dass seine Sendung sich nicht auf das Volk Israel beschränkt. Gemeindereferent Christian März, einer der Autoren des Musicals, fand den Gedanken faszinierend, dass Jesus, der Sohn Gottes, im Laufe seines Wirkens Sinn und Reichweite seiner Sendung reflektiert. Damit werde deutlich, dass Jesus Christus tatsächlich nicht nur Gott, sondern auch wahrer Mensch ist. "Wer kennt nicht das Fragen, Ringen und Zweifeln um den Sinn und das Ziel des eigenen Lebens?", gibt Christian März zu bedenken. "Wie tröstlich: Gott ist uns auch in diesem Fragen und Ringen nahe. In seinem Lernen ist er uns Lehrer." Dass die Mitwirkenden sich von der Bibelstelle aus dem Matthäus- Evangelium persönlich anrühren ließen, wurde in der knapp einstündigen Musical-Aufführung immer wieder deutlich. Zuallererst am gewählten Szenario, nahe an der eigenen Lebenswelt: Jesus ist ein Mann des 21. Jahrhunderts, und er verkündet seine Botschaft Zeitgenossen auf der Prager Straße in Dresden: Bauarbeitern, Geschäftsleuten, Touristen, einer Obdachlosen ... In den Texten des Stücks wird deutlich, dass die Autoren die biblischen Worte lange auf sich wirken ließen: Was bedeutet es, besessen zu sein wie das Mädchen, das durch Jesus Heilung erfährt? Welche Wirkungen hat es, wenn Menschen heute sich für die Begegnung mit Jesus Christus öffnen? Auf Fragen wie diese gibt das Musical überzeugende Antworten, und das in einer keinesfalls gedankenlastigen Weise, sondern so, dass auch die Kinder im Publikum sich an der Aufführung erfreuen konnten.

Bunt gemischt waren auch die Mitwirkenden: Die Altersspanne der 14 Sänger reichte von acht bis 65 Jahren, allesamt Amateure aus der Herz-Jesu-Gemeinde. Begleitet wurden sie von einer fünfköpfigen Band mit Klavier, Saxophon, Querflöte, Gitarre und Trommel. Die Initiative für das Projekt hatte Christian März gemeinsam mit Maximilian von Fürstenberg ergriffen. Gemeinsam haben sie die Texte verfasst, mit Thomas Groh zusammen komponierte von Fürstenberg die Musik.

Von Dorothee Wanzek

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