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Marta bekennt Farbe

Frauen des Bistums versammelten sich in Helfta zu ihrer Wallfahrt

Helfta. "Glaube! Vertraue! Gewinne das Leben!" war in diesem Jahr die Frauenwallfahrt überschrieben. Rund 450 Frauen trafen sich dazu am 20. Juni auf dem Gelände des Klosters Helfta.

Rund 450 Frauen aus dem Bistum und darüber hinaus kamen am 20. Juni zur Frauenwallfahrt in Helfta zusammen. Im Mechthildsaal feierten sie gemeinsam Eucharistie.

Im Mittelpunkt der Eucharistiefeier der Frauenwallfahrt am 20. Juni stand Marta, die Schwester von Maria und Lazarus. Wie Petrus hat sie gegenüber Jesus ein ganz persönliches Glaubensbekenntnis abgelegt. "Ja Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll." Gleich zu Beginn der Wallfahrtsmesse wurde in einem Anspiel daran erinnert.

Ordinariatsrat Ulrich Lieb, der Leiter des Fachbereichs Pastoral des Bistums, feierte mit den Frauen die Eucharistie. In seiner Predigt ging er auf die Stelle aus dem Johannes-Evangelium ein. Sie steht im Zusammenhang mit der Auferweckung des gestorbenen Lazarus durch Jesus. Ordinariatsrat Lieb: "Marta steht Petrus in nichts nach. Auf die direkte Frage Jesu nach ihrem Glauben bekennt sie Farbe." Und dieses Bekenntnis habe Auswirkungen auf ihre Lebenserwartungen, -haltungen und ihre Lebenspraxis. Auf diesem Hintergrund des Bekenntnisses der Marta und nicht nur des Petrus sei "eine mögliche Kluft zwischen Schwestern und Brüdern, Frauen und Männern völlig unangebracht", so Ulrich Lieb. "Es gilt, sich heute und in Zukunft in der Kirche in dieser Hinsicht um eine Augenhöhe zu mühen und konkrete Schritte zu gehen, damit die Gemeinschaft mit Christus und untereinander mehr als ein schöner Traum ist".

Frauen aus Köthen hatten den Gottesdienst mit Frauenseelsorgerin Schwester Rita Breuer FMA vorbereitet. Musikalisch wurde die Wallfahrt von der Gruppe Flying Sparks aus Halle mitgestaltet. An der Eucharistiefeier nahmen auch Zisterzienserinnen, unter ihnen Priorin Schwester Agnes (sie kommt aus dem österreichischen Kloster von Gwiggen) teil, die als Administratorin bis Ende 2010 den Konvent in Helfta nach dem Tod von Äbtissin Assumpta leitet.

Nach der Mittagspause konnten die Wallfahrerinnen aus Angeboten wählen. So bestand die Möglichkeit eines geistlichen Gesprächs. Eingeladen wurde auch zum liturgischen Tanz oder zum Basteln von Faltkreuzen. Die Vesper am Ende der Wallfahrt war von der Erneuerung des Taufversprechens und der gegenseitigen Segnung der Frauen bestimmt.

Im Vorfeld der Wallfahrt hatten sich neun Frauen der Gruppe der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) Halle-Merseburg zu Fuß auf den Weg nach Helfta gemacht. Am Freitag legten sie von Halle-Dölau aus 23 Kilometer bis Seeburg zurück, am Wallfahrtstag ging es dann 12 Kilometer bis Helfta. Bernadette Deibele aus Halle außerte sich sehr froh über den gemeinsam zurückgelegten Weg, die Gespräche untereinander und mit Gott, die Möglichkeit, die Schönheit der Natur zu erleben. Auch 2010 werde es dieses Angebot geben. Ebenfalls an der Frauenwallfahrt nahm eine 24köpfige kfd-Gruppe aus Gummersbach teil, die sich einige Tage in Helfta aufhielt.

Von Eckhard Pohl

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