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Heilige Hedwig zu Gast

Görlitzer Adventskalender in der Pfarrgemeinde Rauschwalde

Von Raphael Schmidt
Görlitz. Auch im vergangenen Advent ging jeden Tag in Görlitz ein "Türchen" auf. An jedem Sonntag öffnet sich dabei eine Kirchentür für die Menschen der Stadt und ihre Gäste.

Sonntag "Gaudete" 2007, später Nachmittag in Görlitz-Rauschwalde: Hunderte Menschen, viele Nichtchristen unter ihnen, warten vor der geschlossenen Kirchentür. Das Bogenfenster ist von innen angestrahlt. 17:30 Uhr. Schwester Aloisia "macht die Tore weit". Die einströmenden Menschen werden vom ökumenischen Chor "Avivando" unter Leitung von Bernd Schmuck willkommen geheißen, danach von den moderierenden Worten von Joachim Rudolph als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates.

Joachim Rudolph kündigt eine besondere Überraschung an: die heilige Hedwig, die höchstselbst erscheint und über ihr Leben berichtet. Als Fürstentochter, der es an nichts fehlt, bis hin zur Landesmutter und Politikerin, die mit den Armen mitfühlt und sich ihrer " auf Augenhöhe " annimmt. Christiane Kabst (17) verkörperte diese heilige Frau authentisch. Sie legte die Krone und weitere Insignien der Macht ab. Hedwig wollte Strahl des Lichtes Gottes sein.

Die Gäste wurden nach dem Besuch der heiligen Hedwig aufgefordert, unter ihren Bänken nachzuschauen, ob ein "Päckchen" darunter liege. Die Beschenkten kamen in den Altarraum, ihre Geschenke waren Worte, die, zusammengesetzt, drei Sätze ergaben: "Licht ist wichtig", "Freude ist richtig" und der Appell: " Werdet hell-sichtig".

Im weiteren Verlauf des Programms zum Thema Licht führten Kinder und Erzieherinnen des Kindergartens der Gemeinde einen Lichtertanz auf. Bewegtes Licht zu fixiertem Licht: das Glaskreuz war mit einem Scheinwerfer angestrahlt, ansonsten gab es nur Kerzen, die den Kirchenraum erleuchteten.

Zum Schluss begeisterte das Ehepaar Mechthild und Peter Stosiek mit einem jüdischen Musikstück. Die Gäste wurden mit dem Segen, gespendet von Pfarrer Klemens Paul, in die dunkle Nacht entlassen, jedoch nicht ohne das Geschenk des Lichtes, das jeder in Form eines kleinen Stern-Teelicht- Gesteckes, verziert mit einer goldenen Perle, zusammen mit einer Schriftrolle mit einer besinnlichen Geschichte mit nach Hause nehmen konnte.

An diesem Abend hat St. Hedwig eine Chance genutzt und eine junge, engagierte und dynamische Kirche dargestellt, die, wie es die heilige Hedwig sagte: "den Menschen vom Licht her Antworten und Perspektiven" gibt.