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Weihnachten in sanierter Kirche

Sangerhausen: Herz-Jesu-Gemeinde feierte Altarweihe

Bei der Altarweihe salbt der Bischof die Altarplatte mit Chrisam. Danach werden an den vier Ecken und in der Mitte Weihrauchkörner entzündet. So steigt der Weihrauch mit den Gebeten zum Himmel auf. Zuvor hat der Bischof vor dem Altar eine Reliquie des heiligen Burkhard von Halberstadt versenkt.
Von Eckhard Pohl
Sangerhausen (tdh). Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten haben die katholischen Christen in Sangerhausen am 23. Dezember erstmals seit drei Monaten wieder in ihrer Herz-Jesu-Kirche Eucharistie gefeiert. Bischof Gerhard Feige weihte dabei den neuen Altar.

Die katholischen Christen in Sangerhausen können sich seit 23. Dezember über ihre schöne, sanierte Kirche freuen. Bischof Gerhard Feige weihte mit Pfarrer Gerald Sommer und der Gemeinde an diesem Tag den neuen Altar und segnete auch das neue Ambo und die Tabernakelstele. Zudem wurde im Rahmen der Sanierung der Taufstein aus einer Kapelle am Eingang der Kirche nach vorn geholt und steht jetzt links vom Altarraum nahe dem Tabernakel.

In seiner Predigt erinnerte der Bischof daran, dass mit Kreuzestod und Auferstehung Jesu das Ende der Opferpraktiken der Vorzeit begonnen habe. Im Blick auf das Weihnachtsfest machte Feige darauf aufmerksam, dass auf byzantinischen Weihnachtsikonen nicht selten das Jesuskind nicht in einer Krippe, sondern mit Leichenbinden umwickelt auf einem Altar liegt und so bereits zu Weihnachten auf Kreuz und Auferstehung und die Eucharistie als Auftrag Jesu verwiesen wird.

Die künstlerische Neugestaltung vor allem des Altarraumes der Herz-Jesu-Kirche lag erneut in den Händen von Werner Nickel aus Nienburg. So wurde der Altar wie schon anderswo zuvor aus dem alten Altar der Kirche gefertigt, um so bewusst auch die Verbindung zur Tradition des Gotteshauses zu wahren. Zudem konnte aus übrig gebliebenem Travertingestein des alten Altars das Lesepult entstehen, wie Werner Nickel nach dem Gottesdienst erläuterte.

Neben der Umgestaltung des Altarraumes wurden die Grundmauern des Gotteshauses trocken gelegt, die Heizung saniert, die Kirche neu ausgemalt.

Ekkehard Müller vom Kirchenvorstand dankte dem Bistum, aber etwa auch dem Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken und den Einzelspendern für die finanziellen Mittel von mehreren hunderttausend Euro für die Kirchensanierung. Zudem seien etwa Elektroarbeiten, die Sanierung der Sakristei oder der Aus- und Wiedereinbau der Orgel in weitgehend ehrenamtlicher Arbeit von der Gemeinde geleistet worden.

Pfarrer Gerald Sommer dankte der evangelischen Christen von St. Jacobi dafür, dass die katholische Gemeinde drei Monate in der St.- Jacobi-Kirche Eucharistie feiern durfte. In dieser Zeit seien aber auch die gemeinsam mit Sangerhausen zum Verbund gehörenden Gemeinden in Roßla, Allstedt, Wippra und Stolberg enger zusammengewachsen.

Zum Friedensgruß brachten Pfadfinder des Stammes St. Jutta der Gemeinde das Friedenslicht von Betlehem zum Altar.