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Chancen durch heilsame Filme

Priesterweiterbildung zum Thema "Ethik und Transzendenz im modernen Kinofilm"

Huysburg. Chancen, anhand von "heilsamen Filmen über Fragen des Lebens und Glaubens nachzudenken, ins Gespräch zu kommen und sich anregen zu lassen, neue Wege zu versuchen, standen im Zentrum eines von drei Weiterbildungsangeboten für Priester im Januar auf der Huysburg.

Im Gespräch: Pfarrer Koschig, Pfarrer Hillbrich, Referentin Toepfer, Ordinariatsrat Scholz in einem Saal des Ekkehardbildungshauses auf der Huysburg

Die meisten der zu der Priesterwerkwoche III gekommenen 22 Seelsorger sehen wenig Filme, nicht im Fernsehen und noch weniger im Kino. Am Ende der Weiterbildung zum Thema ethische und religiöse Aspekte im Film beurteilen sie die eineinhalb Tage thematischer Arbeit dennoch recht positiv: "Für mich ist deutlich geworden, was über Bilder vermittelt werden kann und wird. Deshalb war die kleine ,Sehschule für mich sehr hilfreich, sagt zum Beispiel Vikar Johannes Zülicke, und fügt hinzu: "Die Weiterbildung hat mir Mut gemacht, auch Filme und Kurzfilme anzuschauen, die keine Kassenschlager sind.

Für Pfarrer Werner Hilbrich ist "der Film durchaus ein Medium, das man in unserem Beruf nutzen kann. Doch der Seelsorger warnt auch: "Die Vielzahl der auf uns einströmenden Bilder macht etwas mit uns, wie die Traumforschung belegt. Dies sollten wir nicht unterschätzen. Im Übrigen ist nicht alles, was an Filmen aus Amerika kommt und mit dem Religiösen in Verbindung gebracht wird, wirklich sehenswert.

Filme als spirituelle Wegbegleiter


Die Priester wünschten sich von Referentin Sonja Toepfer (46) aus Frankfurt eine Liste an sehenswerten Filmen mit ethischreligiösem Kontext. Die studierte Filmwissenschaftlerin verwies sie auf ihre Homepage www.kinostrasse.de, wo eine Liste von 64 als religiös eingestuften Filmen und unter dem Suchwort "spirituelle Wegbegleiter weitere 24 Filmtipps zusammengestellt sind.

Frau Toepfer, die Prüfungsmitglied der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft und Mitglied der Filmkommission der Deutschen Bischofskonferenz ist, hat das Projekt "Heilsame Filme entwickelt. "Filme können die Wahrnehmung und die Verarbeitung des eigenen Lebens unterstützen, ist die Referentin auch auf dem Hintergrund entsprechender soziodemografischer Erhebungen überzeugt, und versuchte, dies an ausgewählten Beispielen zu verdeutlichen.

Gemeinsam mit den Weiterbildungsteilnehmern schaute sie Auszüge aus den Filmen Matrix (USA 1992), The Insider (USA 1999), Collateral (USA 2004) und 21 Gramm (USA 2003) an, zudem den Kurzfilm "Spin oder wenn Gott ein DJ wär, in dem es um Fragen von Erlösung und Tod geht. In Streifen wie Amores Perros (Mexiko 2000), Grossing Guard (USA 1995) oder Drei Farben Blau (Polen-Frankreich 1999) sind Fragen nach Erlösung und Hoffnung im Blick.

"Heilsame Filme führen ihre Zuschauer in heilsame Grunderfahrungen: Reife, Zuneigung, Humor, Versöhnung, Veränderung, Mut und Glauben, sagt die Expertin. "Sie beenden ihre Geschichten mit dem Aufbruch in den Heilungsprozess. Sie geben dem Zuschauer Interpretationsschlüssel mit, die wir ins eigene Leben übertragen können.

Im Filmeschauen eine Verwandlung durchleben


Psychologen bestätigten, dass Zuschauer im Filmeschauen eine Verwandlung durchleben wollen, die an der Alltagserfahrung anknüpft, weiß die Referentin. "Sie lieben bestimmte Filme, weil sie ihnen Aspekte ihres Lebens zugespitzt nahebringen.

An den drei Priesterwerkwochen im Januar nahmen insgesammt 87 Seelsorger teil. Neben "Ethik und Transzendenz im Film standen die Themen "Transzendenzerfahrungen in der zeitgenössischen Literatur und "Bibel und Kunst im Mittelpunkt. Die Weiterbildung wird von der Abteilung Aus-, Fort- und Weiterbildung unter Leitung von Ordinariatsrat Bernhard Scholz angeboten. Mehr dazu im Internet: www.filmwerk.de;

Von Eckhard Pohl

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