Jetzt 4 Wochen kostenfrei Tag des Herrn lesen!

Der Kirche ein Gesicht geben

Bischof: Frauen und Männer müssen Verantwortung übernehmen, damit die Kirche lebendig bleibt

Am Sonnabend vor Palmsonntag trafen sich in Erfurt Diakonats- und Kommunionhelfer des Bistums Erfurt. Ein Thema waren die Herausforderung an die Laien, die immer wichtiger für das katholische Leben in der Diaspora werden.

Männer und Frauen, die sich als Kommunionhelfer zur Vergügung stellten.

Markus Schnauß ließ sich in die Pflicht nehmen. Im Rahmen eines Gottesdienstes zum Treffen der Diakonats- und Kommunionhelfer erhielt er von Bischof Joachim Wanke die Beauftragung zum Diakonatshelfer. "Es ist mir wichtig, in der Verantwortung des Christseins meinen Dienst zu tun und so für den Glauben Zeugnis abzulegen, zu zeigen, dass es weitergeht. Ich glaube es ist ein guter Weg", sagt Markus Schnauß. Aber auch für seinen persönlichen Glauben sieht der junge Diakonatshelfer eine gute Basis: "Im Dienst am Wort und bei der Kommunionausteilung kann ich meine eigene Beziehung zu Christus und zur Eucharistie vertiefen." Der in Arnstadt lebende Familienvater berichtet, dass der Beauftragung ein Lehrgang vorausging, der unter anderem in die Wort-Gottes-Feier einführte und auf die Eigenständigkeit dieser liturgischen Form hinwies. Ansonsten kam ihm auf dem Weg zum Diakonatshelfer sein abgeschlossenes Theologiestudium zugute. Markus Schnauß ist Diplom- Theologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Professor Claus- Peter März an der Uni Erfurt.

Vor dem Gottesdienst im Mariendom trafen sich die Teilnehmer im Com-Center. Bruder Heribert Arens vom Hülfensberg vermittelte zu Beginn des Treffens spirituelle Impulse und am Nachmittag stellte sich Bischof Joachim Wanke den Fragen. Dabei hob der Erfurter Bischof die Herausforderung der Frauen und Männer, die in ihren Gemeinden als Diakonats- oder Kommunionhelfer ehrenamtlich tätig sind, besonders hervor. Sie, so Joachim Wanke, tragen mit Verantwortung dafür, dass das Leben der Ortskirche lebendig bleibt, sei es im liturgischen Bereich, in der Verkündigung oder im Gemeindeaufbau. Gebraucht werden engagierte Leute, die der Kirche ein Gesicht geben. Zugleich warnte Joachim Wanke vor Pessimismus: "Die Kirche in Thüringen wird auch mit 50 Priestern immer noch Kirche sein können, wenn sich Frauen und Männer finden, die sie weitertragen. Wir wollen den Heiligen Geist bitten, dass er uns die wesentlichen und entscheidenden Schritte und Wege zeigt, die in die Zukunft führen." Allein mit der Tradition - wie beispielsweise im Eichsfeld - sei allerdings der Glaube nicht haltbar. Vielmehr komme es auf die bewusste Entscheidung jedes Einzelnen an, darauf, wie er im Letzten mit der Gegenwart Gottes rechne. Der Bischof gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Thüringer Christen Glaubende sind, die aus ganzem Herzen Gott suchen. Abschließend sagte er: "Wir leben nicht in kirchlich schlechten Zeiten, sondern in Zeiten, in denen die Bedingungen anders sind."

Für Domkapitular Gerhard Stöber, dem Leiter des Seelsorgeamtes, war das Treffen der Diakonatsund Kommunionhelfer ein kleiner Abschied von seinem Amt, das er im Sommer an seinen Nachfolger, Pfarrer Gregor Arndt aus Mühlhausen übergibt. Domkapitular Stöber geht auf eigenen Wunsch in die Pfarrseelsorge und wird Pfarrer von Mühlhausen. Bischof Joachim Wanke dankte Gerhard Stöber für fast 20 Jahre Arbeit in der Leitung des Seelsorgeamtes, eine Zeit in der Linien der Seelsorge erarbeitet und wichtige Akzente gesetzt wurden.

Von Holger Jakobi

Aktuelle Empfehlung

Der TAG DES HERRN als E-Paper - Jetzt entdecken!

Aktuelle Buchtipps