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Straßenkreuze werden respektiert

Kreuze sind Orte der Erinnerung / Mindestabstand muss eingehalten werden

Cottbus/Görlitz (eco). Hunderte Straßenkreuze säumen die Landstraßen im Bistum. Die wenigsten werden von Christen aufgestellt.

"Das schwerste ist es, die Todesnachricht zu überbringen", erzählt Bernd Lattig, Leiter der Kreisstelle der Cottbuser Caritas. Lattig ist seit zehn Jahren auch in der Notfallseelsorge tätig. Die zahlreichen Kreuze entlang der Landstraßen sind für ihn vor allem Orte der Erinnerung. Dass es sich beim Kreuz um ein christliches Symbol handelt, sei den meisten Angehörigen gar nicht bewusst, berichtet der 65-jährige.

Seit der Wende nimmt die Zahl der Gedenkkreuze für Unfallopfer entlang der Alleen und Schnellstraßen zu. "Vor der Wende gab es das überhaupt nicht", berichtet auch Uwe Wierick, Chef der Straßenmeisterei in Weißwasser. In dieser Funktion ist er auch für den Streifen links und rechts von der Straße zuständig. "Die Kreuze werden respektiert. Eine Genehmigung braucht es dafür nicht", sagt er und weist zugleich auf ein paar Regeln hin. Die Kreuze müssten mindestens 50 Zentimeter vom Straßenrand entfernt aufgestellt werden, besser sei ein Abstand von zwei Metern. Bis jetzt habe man auch noch kein Kreuz wegen Verkehrsgefährdung wegräumen oder umsetzen müssen.

Dass die Kreuze fast nur von Nichtchristen aufgestellt werden, wundert Notfallseelsorger Lattig nicht. Christen hätten eine andere Form gefunden mit Trauer umzugehen. Mit dem Requiem, Fürbitten und Gebet bewältigten Christen ihre Trauer um einen Angehörigen. Der Ort am Wegesrand sei dafür nicht entscheidend. Lattig sagt: "Für Nichtchristen ist genau das aber der Ort, an dem der Angehörige das letzte Mal gelebt hat. Auf dem Friedhof liegt nur der tote Körper." Gerade der Glaube an die Auferstehung lasse Christen anders mit dem Tod umgehen.

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