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Ziele klar vor Augen haben

Sich nicht verheddern


Schwester Susanne Schneider

Wenn man ein angestrebtes Ziel nicht erreicht, kann die Ursache dafür sein, dass das Ziel nur halbherzig angestrebt wurde. Dies ist mir in letzter Zeit mehrfach begegnet: So war ich im Gespräch mit einer Frau, die einerseits ihr christliches Leben vertiefen will, andererseits keine Zeit dazu hat. Eine andere klagte darüber, dass sie zwar ihre Finanzen ordnen will, aber ihre unkontrolliert teuren und häufigen Einkäufe nicht in den Griff bekommt. Und eine Dritte erzählte mir, sie wolle ihre Figur verbessern und habe sich deshalb im Fitnessstudio angemeldet, aber komme abends vor dem Fernseher nicht an den Chips vorbei!

In allen Gesprächen wurde schließlich klar, dass das Problem darin liegt, dass die Frauen sich nicht wirklich entscheiden, sondern alles gleichzeitig wollen. So verfehlen sie ihr Ziel und sind dann unzufrieden.

Ein Beispiel, wie sich die Menschen in ganz alten Zeiten motiviert haben, zeigen Malereien in Höhlen in Südfrankreich und in der Sahara: Dort haben die Menschen vor 17 000 bis 15 000 Jahren Tierkörper aufgemalt, in denen Speere und andere Jagdwaffen steckten, daneben sind oft Menschen mit Strichen dargestellt. Alles ist so wirklichkeitsgenau und konkret wie möglich gemalt. Es wurde große Aufmerksamkeit für jedes Tier, jede Handbewegung der Menschen, auf ihre Waffen und Kleider verwendet.

Auf diesen Bildern sieht man, wie die Menschen damals sich den Herausforderungen stellten und sich zur erfolgreichen Jagd motivierten: Einerseits wird ein vergangener Erfolg wieder ins Gedächtnis geholt, andererseits wird der nächste aufs Genaueste vorbereitet.

Wenn ich mich an vergangene Erfolge bewusst erinnere, bin ich in der Lage, den "Schwung" des vergangenen Erfolgs für die Zukunft zu nutzen.

Außerdem ist es hilfreich, eine möglichst klare und genaue Idee zu haben, was man will. Dazu stellt man sich das Ziel so konkret wie möglich vor und außerdem die einzelnen Schritte, die man dazu gehen muss oder nicht gehen darf. Ist diese wichtige Vorarbeit im Kopf getan, ist die konkrete Ausführung nicht mehr so fremd und schwer.

Insgesamt kann es gut sein, sich Notizen zu machen oder wie die Menschen in Südfrankreich eine Malerei - es brauchen ja keine Felswände sein - anzufertigen.

Die Menschen von damals können uns helfen, dass wir uns nicht im Gestrüpp des Alltags und der Gewohnheit verlieren, sondern unsere Kräfte bündeln, um unsere Ziele zu erreichen.

Schwester Susanne Schneider, Missionarinnen Christi, Kontaktstelle Orientierung Leipzig

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