Motivation und ein langer Atem
Konkrete Formen der Zusammenarbeit von Gemeinde und Caritas vorstellen / Soziale Karte als Basis
" Wenn das Grundanliegen klar ist, kann man sich trefflich über den weiteren Weg streiten", so Bischof Dr. Joachim Wanke bei der jährlichen Caritaskonferenz am 16. April in Erfurt. Im Kreis von Caritasreferenten, ehrenamtlichen Mitarbeitern und Sozialarbeitern erläuterte er seine Vorstellungen, Ideen und Erwartungen bezüglich der Nachhaltigkeit des Elisabeth- Jahres im Bistum. Kernpunkt, so der Bischof, sei die Aufgabe, dass die Pfarrgemeinden karitativer und die verbandliche Caritas "gemeindenäher" werden solle. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass für die Umsetzung dieser Aufgabe Geduld, hinreichend Motivation, ein langer Atem, aber auch klare Rahmenbedingungen gebraucht werden. Einig war man sich abschließend, dass das Ziel - Caritas und Pastoral gehören näher zusammen - allemal der anstehende Mühe wert sei. Folgerichtig gab es bei allen Beteiligten eine große Bereitschaft zur Mitwirkung an dem Prozess, in dem diese programmatische Zielsetzung des Elisabeth-Jahres nachhaltig weiter ausgeformt und gestaltet werden soll.
Im Verlauf der Diskussion wuchs die Einsicht, dass es dazu bestimmter Teilschritte bedürfe. Hilfreich für den weiteren Weg sei zum einen die Erstellung einer "Sozialen Landkarte" im Bistum. In der Grundausstattung mit allen Gemeinden, Caritaseinrichtungen, Sozialdiensten und deren Kurzbeschreibung versehen, soll sie nach und nach auch mit Projekten, Initiativen und Aktivitäten vervollständig werden. "Natürlich werden wir auch über den Tellerrand hinaus schauen", so Caritasdirektor Bruno Heller, schließlich gäbe es auch Projekte mit ganz verschiedenen Partnern und Trägern. Stellvertretend nannte er das Projekt "Ausweg - für schwangere Frauen und Mütter mit Kindern in Not" oder eine Initiative der Pfarrgemeinde Gotha mit einer Förderschule. Im Verlauf des Prozesses sollen darüber hinaus konkrete Formen der Zusammenarbeit von Caritas und Gemeinde beschrieben, vorgestellt und auch dokumentiert werden. Dabei wird der Tag des Herrn hilfreich zur Seite stehen und Austausch und Information ermöglichen. "Wir werden sicher auch Formen der Anerkennung für modellhafte Zusammerbeit finden", so der Bischof mit einem leicht verschmitzten Lächeln.
Vertreter von Caritas und Bistum wurden mit Recherche und Sondierung beauftragt, bevor ein Bischofsbrief im September den weiteren Weg beschreiben wird. Die "Soziale Landkarte" hingegen soll bereits zur Bistumswallfahrt 2008 präsentiert werden. Anschließend wird diese regional weiter untergliedert.
Von Thomas Müller