Ministrantin Paula rückt nach
300 Messdiener trafen sich zur Wallfahrt im Kloster Helfta
Einer nach dem anderen klettern sie aus den gelben Kleinbussen. Eine ganze Flotte ist auf dem Parkplatz des Klosters Helfta versammelt, jeder Bulli hat mehrere Messdiener aus dem gesamten Bistum Magdeburg im Gepäck. "Es ist halt mal was anderes, den Gottesdienst mit so vielen jungen Leuten zu feiern", sagt Ministrant Martin Göring aus der St.-Konrad- Gemeinde in Aken bei Dessau- Rosslau.
"Ich bin sehr dankbar für euren Dienst, es ist wichtig und schön, dass es euch gibt", dankte Bischof Feige den Jungen und Mädchen zu Beginn der Eucharistiefeier. "Messdiener sind eine gut funktionierende Gruppe in der Gemeinde", sagt auch Diözesanjugendpfarrer Stefan Hansch. Jeder Ministrant sei von der Erstkommunion an durch den verbindlichen Dienst am Altar gut integriert, so Hansch. Und dieser Meinung ist Martin Göring ebenfalls: "Die Messdiener bilden einen Übergang zwischen den Kinder- und den Jugendgruppen", sagt der 18-Jährige, der auch seine kleine Schwester Paula - selbst Ministrantin - zur Wallfahrt mitgebracht hat.
Wie 2007 stand unter den angebotenen Workshops auch ein Kurzkurs für Oberministranten auf dem Programm, dieses Mal zum Thema liturgische Farben. "Wir wollen künftig auch außerhalb der Wallfahrt regelmäßig solche Kurse für Oberministranten anbieten, damit sie diese Impulse an ihre Messdienerguppen in der Gemeinde weitergeben können", sagt Diözesanjugendpfarrer Hansch.
Doch auch Ministranten müssen sich bewusst für ihren Dienst entscheiden. Hobbys wie Sport und Musikschule oder das Schulpensum konkurrieren zunehmend mit den Pflichten eines Messdieners. "Deshalb ist die jährliche Wallfahrt so wichtig", sagt Stefan Hansch. "Wir zeigen: Jeder Einzelne ist wertvoll und trotz der kleinen Verhältnisse hat unsere Kirche Zukunft."
Die Geschwister Martin und Paula freuen sich, auf der Wallfahrt viele Freunde wiederzusehen. Außer ihnen gibt es in ihrer Gemeinde in Aken lediglich acht weitere Ministranten. "Hier können wir den Glauben mit vielen anderen zusammen leben", sagt Martin. Wenn er sein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Caritas in Dessau-Roßlau beendet hat und zum Studium geht, kann er nicht mehr regelmäßig zu Hause am Altar dienen oder die Ministranten betreuen. Aber seine Schwester Paula rückt nach. "Ich bin schon richtig in die Gruppe hineingewachsen", sagt die Elfjährige.
Von Katharina Handy