Jetzt 4 Wochen kostenfrei Tag des Herrn lesen!

Im Horizont der Verkündigung

Ein Gespräch über Aufgaben und Ziele der Malteser in Thüringen

Die Malteser in Thüringen haben sich in den zurückliegenden 15 Jahren gut entwickelt. Diözesanleiter Oridinariatsrat Winfried Weinrich im Gespräch über das Geleistete und die Chancen, die sich für die Zukunft ergeben.

Winfried Weinrich

Welche Bedeutung hat der Malteser Hilfsdienst für ein Diasporaland wie Thüringen?

Der Malteser Hilfsdienst als Fachverband der Caritas ist mehr als ein sozialer Reparaturbetrieb. Als katholische Hilfsorganisation lässt er sich leiten von einem christlichen Menschenbild. Gottes- und Nächstenliebe sind im Leitwort der Malteser eng miteinander verbunden: Den christlichen Glauben bezeugen und dem Nächsten in Liebe begegnen, besonders der Armen und Kranken. Wenn wir dies in unseren alltäglichen Diensten glaubwürdig bezeugen, sind wir auch Sauerteig in der Diaspora und eine attraktive Möglichkeit, sich in sozialen Diensten - vor allem im Ehrenamt - zu engagieren.

Sie haben ein neues Haus bezogen. Welche Möglichkeiten und Chancen gibt es?

Mit dem neuen Haus gelingt es auch in Zukunft, sowohl das Hauptamt - zum Beispiel Essen auf Rädern, Fahrdienste - als auch das Ehrenamt - Hospizdienst, Jugendarbeit, Auslandshilfe, Erste- Hilfe-Ausbildung - unter einem Dach zu vereinigen. Insbesondere finden die vielen ehrenamtlichen Gruppen geeignete Räume vor. Die Nutzung der Synergien zwischen Haupt- und Ehrenamt ist unverzichtbar und wird uns auch in Zukunft beschäftigen.

Wie schätzen Sie die Entwicklung des Malteser-Hilfsdienstes in Thüringen ein?

In den letzten 15 Jahren haben sich die Malteser in Thüringen gut entwickelt. Als eher kleiner aber stabiler Sozialverband können wir auf 500 ehrenamtliche Helfer, auf zirka 4500 fördernde Mitglieder sowie auf eine Präsenz an 14 Orten in Thüringen verweisen. Wertvolle Erfahrungen, die wir für hilfebedürftige Menschen weiter fruchtbar machen möchten, haben wir durch unsere ökumenische Hospizgruppe - eine der ersten in Thüringen - gesammelt. Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf der Jugendverbandsarbeit, um dem sozialen Engagement junger Menschen Raum zu geben.

Sehen Sie Ansatzpunkte, dass sich der Malteser Hilfsdienst am Prozess im Bistum beteiligen kann, der darauf drängt, dass die caritativen Dienste auch ein Stück weit in Seelsorge betreiben?

Es ist mir sehr wichtig, dass die Sorge um die konkrete Not der Menschen im Horizont der Verkündigung des Evangeliums und der Seelsorge steht. Mit der stärken Pflege und Förderung des Ehrenamtes als ein aus dem christlichen Glauben heraus verstandener sozialer Dienst beteiligen wir uns als Malteser an dem im Elisabeth-Jahr in Gang gesetzten Prozess im Bistum Erfurt.

Welche Gründe haben Sie persönlich, sich bei den Maltesern zu engagieren? Warum lohnt es sich, Malteser zu sein?

Bei den Maltesern heißt es: Die Nähe zu den Menschen zählt. Da dies konkret Tag für Tag im Hauptund Ehrenamt in den Diensten möglich ist, lohnt es sich schon Malteser zu sein.

Interview: Holger Jakobi

Aktuelle Empfehlung

Der TAG DES HERRN als E-Paper - Jetzt entdecken!

Aktuelle Buchtipps