Therese ganz nah sein
Die Herz-Jesu-Kirche Weimar, der Karmel und das Kloster Helfta waren Stationen der Therese-Tour
Christine Herzog von der Herz- Jesu-Gemeinde in Weimar freut sich: "Es wird sicher nicht wieder vorkommen, dass die heilige Therese unsere Stadt besucht." Damit brachte sie zum Ausdruck, was die "Tour de Therese" für viele Menschen bedeutete. Zusammen mit Bischof Joachim Wanke und Ortspfarrer Carsten Kämpf feierte die Gemeinde in Weimar die Ankunft des Reliquienschreines mit einem Gottesdienst. Bischof Joachim Wanke betonte, dass "uns die heilige Therese einlädt, die größere Wirklichkeit" Gottes zu sehen. Thereses Leben zeige eindrucksvoll, dass die Barmherzigkeit Gottes, seine den Menschen nachgehende Liebe in Jesus Christus aufleuchtet.
Monsignore Anton Schmid, der Leiter des Freundeskreises Theresienwerk wies darauf hin, dass es seit den Zeiten der frühen Christen eine gute katholische Tradition ist, die Reliquien derer zu ehren, die auf dem Weg des Glaubens vorausgegangen sind. In ihrer Nähe zu sein, bei ihnen zu beten, das bitten um Fürsprache sei immer etwas ganz Besonderes. "Reliquien verbinden uns mit den Heiligen im Himmel."
Nach dem Gottesdienst begrüßten die Karmelitinnen in Weimar- Schönborn die heilige Therese, die zu den Großen ihrer Gemeinschaft gehört. In stillen Zeiten und im gestalteten Gebet verweilten Christen aus Weimar und Umgebung bis Mitternacht bei Therese.
Für Monsignore Anton Schmid und Pastoralreferentin Maria Ottl war die Fahrt mit Therese zum einen eine gnadenreiche Zeit, aber oft auch schwere Arbeit. So ging es von Weimar nach Helfta, dann am nächsten Morgen zunächst nach Oschersleben und um 18 Uhr musste der Schrein bereits in Fulda sein. Kilometer um Kilometer in frühsommerlicher Hitze, dazwischen immer wieder Gottesdienste - bis zu drei am Tag -, Informationen und Vorträge. In Kloster Helfta bei Eisleben sagte Anton Schmid: "Therese lebt, sie ist im Himmel!" Für den Augsburger Pfarrer ist dies eine Tatsache und eine Kraftquelle zugleich. Schmid erinnerte daran, dass die Heilige schon zu Lebzeiten gesagt habe, dass sie im Himmel nicht ausruhen werde, vielmehr wolle sie Rosen auf die Erde senden. Es sind symbolische Rosen, die auf Jesus Christus verweisen, die ganze Liebe ihres kurzen Lebens hier auf der Erde. Therese selbst sagte einmal: "Ich will die Menschen lehren, den lieben Gott so zu lieben wie ich ihn liebe und ihnen meinen kleinen Weg zeigen. Es ist der Weg der geistigen Kindschaft, des Vertrauens und der entschlossenen Hingabe." Monsignore Schmid forderte dazu auf, die Chance zu nutzen, mit dieser großen Heiligen Gott neu zu entdecken. Dabei benannte er einige Eckpunkte, die schon für Therese bedeutsam waren: "Alles von Gott erwarten", "Sich nicht auf die eigenen Kräfte verlassen", "Nicht nach Geltung und Macht streben", "Sich niemals entmutigen lassen, auch durch die eigenen Fehler nicht" und "Sich um nichts Sorgen machen".
Worte zum Abschluss des Helftaer Besuches fand Äbtissin Assumpta Schenkl. Sie wandte sich direkt an die heilige Therese: "Danke für dein Hiersein und gute Weiterreise."
Der Reliquienschrein wurde von Christen aus Brasilien gespendet und besuchte von Lisieux aus bereits 40 Länder in allen Erdteilen. Nach Deutschland wird die Schweiz ab 9. Juni Ziel der heiligen Therese sein.
Informationen über die heilige Therese von Lisieux: Theresienwerk, Sterngasse 3 in 86150 Augsburg, Telefon 08 21 / 51 39 31 oder im Internet unter www.theresienwerk.de
Von Holger Jakobi