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Kinder zeigen ihre Kirche

Dresdner St.-Hubertus-Gemeinde bot zur Nacht der Kirchen eine Führung von Kindern für Kinder an

Dresden. Mehrere tausend Besucher fanden bei der fünften Dresdner Nacht der Kirchen am 7. Juni den Weg in eines von insgesamt 63 Gotteshäusern der Stadt. Besondere Publikumsmagneten waren dabei die Turmbesteigungen.

Vor der Kirchentür begannen die Mädchen der St.-Hubertus-Gemeinde mit ihrer Kinder-Führung.

Die "Kirchenführung von Kindern für Kinder" in der katholischen St.- Hubertus-Kirche hatte den kindlichen Entdeckergeist offensichtlich angefacht. Zum Abschluss der Führung der katholischen Mädchengruppe im Stadtteil Weißer Hirsch kam es auch hier ganz spontan zu einer Turmbesteigung. An dem ausrangierten mechanischen Orgel-Blasebalg konnte dabei keines der Mädchen einfach so vorbeigehen ...

Gemeinsam mit Gemeindereferentin Carola Kube hatten die Kinder sich auf die Kirchenführung vorbereitet. "Was würde unsere Mitschüler an unserer Kirche interessieren?", hatten sie sich vorher überlegt und eine lange Liste geschrieben, angefangen bei der Bedeutung des Weihwasserbeckens über den goldenen Anstrich im Altarraum, den Beichtraum und die Kniebänke bis hin zu den Heiligenfiguren. Für die Antworten, die ihnen selbst nicht einfielen, hatten sie sich bei ihrem Pfarrer Thomas Cech kundig gemacht.

"Hoffentlich kommt überhaupt jemand", bangten die Mädchen, als der Termin für die Kinderführung heranrückte. Zeitgleich lief das Eröffnungsspiel für die Fußball- Europameisterschaft, und die benachbarte evangelische Kirche hatte zu einem Kinder-Musical eingeladen. Für ein kleines Besuchergrüppchen, darunter zwei Kinder, konnte die Führung dann aber schließlich doch stattfinden. Zwei der Mädchen aus der Gruppe schlüpften in die Rolle der Unwissenden und stellten all die Fragen, die ihre Mitstreiterinnen sogleich fachkundig beantworten konnten.

Dabei zeigten sie ihren Gästen auch manches Detail, das auf den ersten Blick gar nicht zu sehen ist. Die Platte im Altar zum Beispiel, hinter der Reliquien der heiligen Donata verborgen sind. "Das mit den Reliquien hatte ich vorher selbst noch nicht gewusst", erzählte die zehnjährige Friederike, nachdem die Kinder ihre Gäste mit einem schwungvollen Lied samt Orgelbegleitung wieder verabschiedet hatten. Leonie (13) hat dazugelernt, dass der treppenförmige Opferkerzenständer in ihrer Kirche an den biblischen Bericht über Jakobs Traum von der Himmelsleiter erinnert. Sie mag die St.-Hubertus-Kirche, weil dort alles "so klein und alt, aber zugleich so schön und modern" ist.

Von Dorothee Wanzek

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