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Mit Rückenwind aus Ozeanien

Tongalesische Missionsschwester vom heiligen Petrus Claver legte in Dresden ihre ewigen Gelübde ab

Dresden (dw). Vor drei Jahren haben die Missionsschwestern des heiligen Petrus Claver eine kleine Niederlassung in Dresden gegründet. Losaline Fakatou SSPC aus dem ozeanischen Inselreich Tonga war die erste der Schwestern, die hier ihre ewigen Gelübde abgelegt hat.

62 Sänger gastierten mit Siegfried Fietz in Großschönau und Görlitz.

Die Liebe ihrer Mutter hätte Schwester Losaline fast die Sprache verschlagen: Eine 38-stündige Flugreise hatte sie in Kauf genommen, um an der Professfeier ihrer ältesten Tochter am 1. Juni teilnehmen zu können. Für ihr Fluggepäck musste die keinesfalls reiche Frau einen kräftigen Aufschlag bezahlen: Die Matten, die sie mitgebracht hatte, um den Altarraum der St.-Petrus Kirche in Dresden-Strehlen nach tongalesischem Brauch ausschmücken zu können, brachten einiges auf die Waage. Die Blütenkränze, mit denen während der Feier nicht nur Schwester Losaline, sondern auch die mitgereisten Familienangehörigen und die anwesenden Geistlichen geschmückt waren, hatte Mutter Fakatou unterwegs in Hawaii gekauft. Mit Kühlakkus hatte sie dafür gesorgt, dass die Blumen während des Gottesdienstes noch immer frisch waren.

Dabei war die Mutter anfangs nicht gerade begeistert gewesen, als Losaline vor mehr als zwölf Jahren von ihren Plänen erzählte, Ordensfrau zu werden. Sie hatte Sorge, das Ordensleben sei zu schwierig, und obendrein war die Familie evangelisch. Doch schließlich ließ sie die Tochter frei. "Meine Familie trägt mich mit ihrem Gebet", sagt die 36-Jährige, die während ihres Businessmanagement- Studiums in Neuseeland auf die Missionsschwestern stieß und sich von ihrem Leben sofort angezogen fühlte. Schon vor neun Jahren, als sie in Trient ihre zeitlichen Gelübde ablegte, waren die Eltern und einige ihrer sechs Geschwister aus dem ozeanischen Inselreich dafür angereist.

Seit drei Jahren lebt sie nun schon im Dresdner Bischof-Wienken- Haus, zurzeit gemeinsam mit Schwester Agata Mech aus Polen. In ihrem Haus finden regelmäßig deutsch-, polnisch- und italienischsprachige Gottesdienste statt. Die Gemeinschaft ist Anlaufstelle für Jugendliche, die mehr über den christlichen Glauben wissen möchten und für Menschen, die jemanden brauchen, der ihnen zuhört. Auf ihrem Grundstück betreiben die Schwestern ein Sozialprojekt für Frauen in Not. Bis zu acht Frauen, vor allem Ausländerinnen, können dort eine Zeit lang Zuflucht finden. Zudem beteiligen sich die beiden Ordensfrauen an pastoralen Aktionen verschiedener Dresdner Gemeinden, beispielsweise am Alpha-Glaubenskurs in der St-Petrus-Gemeinde. Nach den Gottesdiensten fühlt sich Schwester Losaline Fakatou hier ein kleines bisschen wie in ihrer Heimat: "Man nimmt sich hier Zeit füreinander und ist ehrlich an den anderen interessiert."

An Schwester Losalines Profess nahmen neben prominenten Gästen wie der Generaloberin des Ordens aus Rom und dem tongalesischen Botschafter für Europa auch viele Menschen teil, die sie in den vergangenen drei Jahren auf ihrem Lebensweg begleitet hat.

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