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Mit Drachenbooten voran

Caritas hatte zum Aktionstag an den Alperstedter See bei Erfurt eingeladen

Erfurt (tm/jak). Das Miteinander stand beim vierten Aktionstag der Caritas für Menschen mit und ohne Behinderung im Mittelpunkt. Dieser fand am 5. Juli auf und am Alperstedter See bei Nöda in der Nähe von Erfurt statt und stand unter der Überschrift "Wir setzen Signale und bestimmen selbst."

Das Boot der Prominenten: Ministerin Lieberknecht nahm neben Diözesan-Caritasdirektor Bruno Heller Platz.

Drachenbootennen 2008 - die Spannung stieg. Wie werden die Mannschaften aus den Einrichtungen der Behindertenhilfe abschneiden, wie schlagen sich die Prominenten, die mit ihrer Teilnahme ein Zeichen für Integration von behinderten Menschen in die Gesellschaft setzten. Insgesamt traten zirka 550 behinderte und nichtbehinderte Menschen im sportlichen Wettkampf gegeneinander an. Doch die Platzierung blieb schließlich eine schöne Nebensache, ganz hoch im Kurs stand das Erlebnis der Gemeinschaft und der Spaß, den alle beim Drachenbootrennen hatten.

Das Rennen bildete den Höhepunkt der bistums- und länderübergreifenden Veranstaltung der beiden Caritasverbände für die Bistümer Erfurt und Magdeburg. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes am Beginn des Tages übernahm die Schola der Eichsfelder Werktstätten. Neben der Begegnung und dem sportlichen Wettkampf gab es Workshops für und mit behinderten Menschen. Themen waren der Umgang mit den persönlichen Budgets, Mitspracherecht der Heimbeiräte, Freundschaft und Zukunftsplanung. Dabei zeigte sich schnell, dass behinderte Mitmenschen ihre eigenen Träume und Wünsche haben und sich nicht von außen bevormunden lassen wollen. Im Workshop, in welchem die Zukunftsplanung im Mittelpunkt stand und den Andrea Fesser moderierte, wurde ganz konkret das Leben und all das, was es lebenswert macht angesprochen. So freut sich Katrin Süring vom Augustinuswerk Wittenberg darüber, dass sie im Wohnheim ein eigenes Zimmer hat. Dennoch hat sie den Wunsch, einmal in einer eigenen Wohnung leben zu können. Katrin Süring weiß, dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist. Was sie dabei auszeichnet, ist die Lebenshaltung, ihr Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Ehrfried Brauer aus Halle hingegen lebt bereits allein in einer Wohnung, unterstützt wird er dabei von einer Betreuerin. Und doch liegt es in Ehrfried Brauers Zukunftsplanung, einmal mit anderen in einer Wohngemeinschaft zu leben. Seine Wünsche orientieren sich an den Erfahrungen seines Lebens, suchen dort Korrekturen, wo sie möglich sind. Andere wiederum äußerten kleinere Wünsche, so der von Eberhard Scharf nach einigen Stunden Arbeit. Was nicht so leicht zu erfüllen ist, da Eberhard Scharf das Rentenalter bereits erreicht hat. Doch da gibt es für ihn den Wunsch nach Urlaub, vielleicht einmal nach Italien.

Thüringens Sozialministerin Christine Lieberknecht (CDU) lobte als Schirmherrin die große Aktionsgemeinschaft und unterstrich die Bedeutung dieses Tages, um Signale zu setzen für Teilhabe und Gleichstellung aller Menschen in unserer Gesellschaft. Und Diözesan- Caritasdirektor Bruno Heller freute sich über das Engagement der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, denn Menschen mit geistiger, seelischer und Mehrfachbehinderungen, wie sie in den Einrichtungen und Diensten der Behindertenhilfe und Psychiatrie der beiden Caritasverbände anzutreffen sind, erfahren in der Öffentlichkeit immer wieder, dass es bisher noch nicht normal ist, behindert zu sein. Dementsprechend herzlich fiel sein Dank für das tolle Miteinander aus.

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