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Aus vollen Krügen

Nach mehrjähriger Pause gibt es am 31. August in Rosenthal wieder eine klassische Bistumswallfahrt

Dresden/Rosenthal. Nach Bennofest und Bistumstagen bereitet sich das Bistum Dresden- Meißen nach mehrjähriger Unterbrechung gegenwärtig wieder einmal auf eine klassische Wallfahrt vor, eine Marienwallfahrt unter dem Motto "Einfach Ja!".

Überrraschung zum Mitnehmen: Frauen und Kinder aus dem Mütterkreis der Gemeinde Leipzig-Gohlis haben symbolträchtige Andenken modelliert, die 3000 Wallfahrer aus Rosenthal mit nach Hause nehmen dürfen.

Zu einer "richtigen" Wallfahrt gehört für Barbara Köhler, kommissarische Leiterin der Pastoralabteilung im Dresdner Ordinariat, dass man sich mit Bus oder Auto nicht direkt bis zur Wallfahrtskirche chauffieren lässt. Dass der Weg an sich schon einen Wert hat, soll bei der Bistumswallfahrt am 31. August wieder ins Licht gerückt werden. Wallfahrer, die gesundheitlich dazu in der Lage sind, sind eingeladen, die letzten drei Kilometer des Weges zu Fuß zu gehen. Sich bereit machen für die Geschenke, die Gott an einem Gnadenort wie Rosenthal für die Menschen bereithält, sei dabei das wesentliche Anliegen, beschreibt Barbara Köhler.

Mit der biblischen Erzählung von der Hochzeit zu Kana soll diese Erfahrung während der Wallfahrt veranschaulicht werden. Anders als bei besagter Hochzeit werden sechs steinerne Krüge allerdings nicht mit Wein, sondern mit anderen symbolträchtigen Inhalten gefüllt. In einen der Krüge sollen die Wallfahrer Steine legen, die sie auf dem Weg auflesen. Ein weiterer wird Wasser aus der Rosenthaler Gnadenquelle enthalten, mit dem die Pilger zur Tauferinnerung während der Wallfahrtsmesse besprengt werden. Die Kollekte für den Neubau der Leipziger Propstei soll in den dritten Krug gelegt werden. Der vierte Krug wird vor dem Gnadenbild des Marienwallfahrtsortes stehen und die mitgebrachten Bitten aufnehmen. Wallfahrer, die auf dem Weg oder in der Wallfahrtskirche gebeichtet haben, können anschließend rote Rosen in den fünften Krug werfen. Und dem sechsten Krug werden die Andenken entnommen, die abschließend verteilt werden, um die Wallfahrer daran zu erinnern, dass sie als Christen zu ihren Mitmenschen gesandt sind, erläutert Barbara Köhler.

Auf Bistumsebene sei der Marienwallfahrtsort Rosenthal in den letzten Jahren ein Stück vernachlässigt worden, bedauert ihr Kollege Ulrich Clausen. Dass breitere Schichten für traditionelle christliche Formen nach wie vor ansprechbar sind, sieht er durch das Novenenheft bestätigt, das zur Vorbereitung auf die Wallfahrt herausgegeben wurde. "Die zehntausend Hefte, die wir gedruckt haben, reichten bei weitem nicht." Offensichtlich sei es mit den Texten für die Novene gelungen, den Sinn der Marienfrömmigkeit für heutige Zeitgenossen zu transportieren. Auf vielfältige Weise soll das auch während der Wallfahrt geschehen.

Während des Zwischenprogramms beispielsweise kann man im Café der sorbischen Jugend Frauen aus dem Bistum Dresden- Meißen treffen, die Maria heißen und die zuvor auf die Frage geantwortet haben, was die Gottesmutter Maria ihnen persönlich bedeutet. An Ständen der Dekanate können die Wallfahrer sich mit der Bedeutung der weltbekanntesten Marienwallfahrtsorte vertraut machen. Für Kinder wird ein Künstler die Geschichte des Marienwallfahrtsortes Rosenthal in Form einer Jonglage vorstellen.

Für Familien mit kleineren Kinder ist übrigens ein kürzerer und für Kinderwagen geeigneter Wallfahrtsweg vorgesehen. Während des Zwischenprogramms gibt es Angebote, die kindgerecht mit den Besonderheiten Rosenthals bekannt machen, mit der kreuzförmigen Baumpflanzung beispielsweise, die Zisterzienserpater Ubald Kansy auf dem Gelände angelegt hat.

"Wir freuen uns auf den 31. August und hoffen, dass Wallfahrer sich hier von Neuem von Gott ergreifen lassen", sagt Ulrich Clausen. "Das ist letztlich entscheidender als die Teilnehmerzahl der Wallfahrt."

Von Dorothee Wanzek

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