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"Gestorben" in deiner Hand ...

Über einen Versprecher in einem Lied

Gemeindereferentin Angela Degenhardt aus Halle macht sich Gedanken über einen kindlichen Versprecher in einem Lied.

Angela Degenhardt

Viele von Ihnen haben sicher schon einmal vom "weißen Neger Wumbaba" gehört. Es handelt sich um einen kindlichen "Verhörer" der Liedzeile " ... und aus den Wiesen steiget der weiße Nebel, wunderbar", der nun einer Sammlung mit weiteren solchen "Verhörern" den Namen gibt.

Als ich in den vergangenen Tagen zur Religiösen Kinderwoche meines Gemeindeverbundes unterwegs war, entstand ein "Versprecher" ähnlicher Art: "...gestern, heute und morgen bin ich gestorben in deiner Hand" erklang da plötzlich aus voller Kehle. Richtig heißt es "geborgen in deiner Hand". Die Kinder waren, im Gegensatz zu mir, über ihre Version zunehmend begeistert, wenn auch zunächst, ohne weiter über die Bedeutung des Gesungenen nachzudenken. Es war halt lustig. Schließlich ließ ich sie singen, wie sie wollten, mit dem Hinweis, dass ihre Veränderung sich eigentlich gut am letzten Tag der RKW aufgreifen ließe. Damit hatte ich die Neugier der Gruppe geweckt und wir philosophierten einige Tage später über Sinn oder Unsinn dieser Zeile.

Klar, "gestern, heute und morgen bin ich geborgen in deiner Hand", das machte auf jeden Fall Sinn, hatten wir an den vorhergehenden Tagen doch schon darüber nachgedacht, was es heißt, wenn Jesus von sich sagt: Ich bin der gute Hirt, ich bin das Licht der Welt oder ich bin der Weg.

Jetzt aber ging es um das Wort "Ich bin die Auferstehung und das Leben". Wir sind eben nie "gestorben in seiner Hand". Der Versprecher sagt genau das, was nicht passieren soll und wird.Jesus ist ja deshalb Mensch geworden und hat sogar sein Leben für uns hergegeben, damit der Tod für uns nicht von Dauer bleibt, sondern Tür wird auf dem Weg zu Gott.

Und wenn man versucht die Sache aus der Perspektive der Ewigkeit zu sehen, wenn gestern, heute und morgen in eines fällt? Dann stimmt es wohl, dass wir "in seiner Hand gestorben sind"und es sein werden". Dann gehörtaber gleichzeitig und untrennbar das Leben dazu, dass uns in Jesus geschenkt ist!

Als letzte Sichtweise ging uns noch auf, dass man "gestorben in seine(r) Hand" auch als Richtung verstehen könnte. Wir dürfen -- und müssen -- uns im Sterben endgültig in Gottes Hand fallen lassen und darauf vertrauen, dass Er, der uns längst hält, uns auch jetzt auffängt und uns in seinem Haus wohnen lässt für immer, wie es im Psalm vom guten Hirten heißt.

Die große Überschrift der RKW in diesem Jahr heißt "Voll das Leben". Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern und besonders allen RKW-Kindern, dass sie in der Ferienzeit volles Leben (!) erfahren und sich darin geborgen und behütet wissen -- und auf dem Weg zu IHM.

Angela Degenhardt,
Gemeindereferetin
Halle

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