"Für Gott ist der Tod des Menschen nicht das Schlimmste"
17. August: Katechese und Demo
"Tag des Herrn"-Redakteurin Dorothee Wanzek beim Weltjugendtag 2011
"Viele Menschenwerden erwachsen, ohne dass auch ihr Glaube erwachsen wird",stellte der österreichische Jugendbischof Stephan Turnovszky amVormittag in seiner Katechese zum Thema "Das größte Abenteuer -der Glaube" fest. Unter seinen Zuhörern und Gesprächspartnernwaren junge Christen aus verschiedenen österreichischen unddeutschen Diözesen, darunter auch die Magdeburger. "Gott ist nichtgemütlich", betonte der Wiener Weihbischof dabei. Denen, dieangesichts von Naturkatastrophen an der Existenz eines liebendenGottes zweifeln, empfahl er, über ihr Gottesbild nachzudenken. Gottmute den Menschen zu, auf der abgekühlten dünnen Kruste einerglühenden Kugel zu leben, umgeben von einer zartenSauerstoffschicht. Erwachsener Glaube an Gott und seine Liebe seideshalb immer mit einem Wagnis verbunden. "Der Tod ist schlimm undschrecklich, aber für Gott ist der Tod von Menschen nicht dasschlimmste", lautete eine seiner Thesen, die die Jugendlichenanschließend zur Diskussion herausforderten. Das schlimmste sei fürGott, wenn ein Mensch seine Freiheit nutze, um sich endgültig gegenihn und seine Liebe zu entscheiden. "Das ist der ewige Tod. Wirnennen das auch die Hölle."
Den Nachmittagverbrachten die Jugendlichen mit Stadtbesichtigungen. Einige gerietendabei in eine Demonstration gewaltbereiter linker Papstgegner."Unsere Steuergelder nicht für den Papst" war neben Protestengegen kirchliche Machtansprüche und kirchliche Sexualmoral auf denTransparenten zu lesen. Die Pilger, die sich zufällig in demDemonstrationszug bewegten, merkten plötzlich, dass die Situation zueskalieren begann. Sie suchten Schutz in einem Restaurant, das abergerade von der Polizei geräumt wurde und ergriffen die Flucht.
Proteste gegen den Papst in Madrid ...
...sind eher eine Randerscheinung. Fotos: Markus Kothe